Tourismus: Konus-Programm als Teil der Rottweil-Card geplant / Positive Reaktionen auf Grünen-Antrag

Ankommen, einchecken und die Entspannung beginnt – so wünscht sich der Gemeinderat das für den Touristen in Rottweil. Testturm und Hängebrücke im Blick geht es im Moment um die Neuaufstellung. Und ein Stein des Mosaiks könnte die Konus-Gästekarte sein.

Rottweil. "Wer die Konus-Gästekarte einmal selbst getestet hat, möchte sie kaum mehr missen." Was klingt, als wäre es dem Werbeflyer des Freifahrttickets für Busse und Bahnen in der Ferienregion Schwarzwald entnommen, stammt aus dem Antrag der drei Grünen-Stadträte. Die Stadtverwaltung möge prüfen, ob zur Förderung des nachhaltigen Tourismus auch in Rottweil die Konus-Gästekarte eingeführt werden kann, welche Kosten dabei entstehen würden und ob sich die hiesigen Gastgeber beteiligen würden.

Nun, die Stadtverwaltung ist vom Angebot, das von Pforzheim bis Basel, Karlsruhe bis Waldshut, kreuz und quer durch neun Verkehrsverbünde gilt, ähnlich überzeugt, wie die Grünen-Fraktion. Nicht von ungefähr findet sich im touristischen Leitbild von 2012 bereits ein Hinweis auf die Konus-Karte. "Wir stehen dem positiv gegenüber", erklärte denn in der Sitzung des Gemeinderats am Mittwochabend Oberbürgermeister Ralf Broß. Allerdings: Das Angebot, während des Urlaubs keinen Gedanken an ÖPNV-Tickets verschwenden zu müssen, soll "in die Rottweil-Card integriert werden". Museumsbesuch, Turmauffahrt, Hängebrücken-Nervenkitzel, ÖPNV-Fahrschein als Teile einer Kombi-Karte – dieses Projekt steht für das kommende Jahr auf der Agenda der Stadtverwaltung. Den Plan umschreibt Broß so: Die Attraktionen Rottweils aus einer Hand anzubieten.

Mit ihrem Prüfantrag treffen die Grünen-Stadträte Jochen Baumann, Ingeborg Gekle-Maier und Hubert Nowack nicht nur bei der Stadtverwaltung auf offene Türen. Auch aus den Reihen der anderen Fraktionen gab es positive Signale. Nun gelte es, die Bereitschaft der lokalen Gastgeber abzuklopfen, pflichtete CDU-Stadträtin Monika Hugger dem Oberbürgermeister bei. Gleichwohl wusste Ingeborg Gekle-Maier aus ihren Recherchen zu berichten, dass die Konus-Karte bei Rottweiler Gastronomen mitunter noch gar nicht bekannt ist.

Schon heute ist die Verkehrsverbund Rottweil GmbH (VVR) einer von zehn teilnehmenden Verkehrsverbünde, auf deren Strecken die Konus-Karte gilt. Schramberg, Schiltach oder auch Schömberg und Elzach gehören bereits zu den 147 Urlaubsorten, deren Gastgeber die Karte aushändigen.

Auch wenn Broß das Gremium wegen der Pläne für die Rottweil-Card auf das kommende Jahr vertröstete, eine Zahl zu den möglichen Kosten hatte der Oberbürgermeister bereits parat. Rund 38 000 Euro pro Jahr wären wohl an den Verkehrsverbund abzuführen. Die Frage von Heide Friederichs nach der Finanzierung sei noch zu klären. Die FFR-Stadträtin hat so ihre Zweifel, dass die Idee, sich an den Kosten zu beteiligen, bei den Gastronomen große Freude weckt.

An einen Aspekt in den Überlegungen erinnerte Monika Hugger: Da Geschäftsreisende einen großen Teil der Übernachtungen in Rottweil ausmachen, könnte die Konus-Gästekarte mit ihrem Fokus auf Touristen nur bedingt sinnvoll sein. Ein Blick auf die Entwicklung der Zahlen empfiehlt sich. Dazu passt Broß’ Fazit: "Wir sind uns einig, dass da Potenzial drin steckt."