Bei der Atemschutzübungsanlage wird auf den Ernstfall vorbereitet. Symbol-Foto: Nico Franz – pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Kreisfeuerwehrwesen: Atemschutzübungsanlage in Sulz steht bei den Investitionen ganz oben auf der Prioritätenliste

Rund 1,1 Millionen Euro Finanzierungsmittelbedarf fallen 2020 für das Kreisfeuerwehrwesen an. Der größte Posten ist die Modernisierung und Erweiterung der Atemschutzübungsanlage in Sulz.

Kreis Rottweil. Zehn Feuerwehrfahrzeuge und vier Abrollbehälter für den überörtlichen Einsatz bei Großschadenslagen – darauf kann der Landkreis an den Standorten Sulz, Oberndorf, Rottweil und Schramberg-Sulgen zurückgreifen. Das Investitionsprogramm für die kommenden Jahre wurde nun in der jüngst en Sitzung des Kreisausschusses für Umwelt und Technik v orgestellt.

Die Atemschutzübungsanlage in Sulz steht nun ganz oben auf der Prioritätenliste. Sie wurde vor rund 30 Jahren erbaut. Inzwischen fehle es an einem Vorbereitungsraum für die Atemschutzgeräteträger. Dafür werde aktuell die Fahrzeugwaschhalle der Feuerwehr in Sulz genutzt. Zudem mangelt es an einer Umkleide, Dusche, modernen Übungsräumen, einem Schulungsraum und Toiletten. Deshalb nutzen die Feuerwehrkräfte zurzeit Räume der Sulzer Abteilung. Die Atemschutzübungsanlage bildet aber laut Kreisverwaltung einen wichtigen Baustein in der Feuerwehrausbildung, die gemeindeübergreifend erfolgt.

Neben einer Modernisierung soll ein Umbau der angrenzenden Fahrzeughalle erfolgen, um die fehlenden Räume zu schaffen. Die Kreisfahrzeuge, die zurzeit bei der Sulzer Wehr stehen, sollen künftig in einer kreiseigenen Fahrzeughalle untergebracht sein, die laut Planung vor dem Umbau errichtet wird. Diese Variante sei deutlich günstiger als ein Neubau, heißt es.

2020 will die Kreisverwaltung die Planung angehen und Zuschussanträge stellen. Ein Baubeginn wird Ende 2021 angestrebt, eine Fertigstellung 2022. Bei den Baumaßnahmen ist mit einem Zuschuss von 290 Euro pro Quadratmeter Fläche und 40 Prozent Beteiligung an den Technikanschaffungen seitens des Regierungspräsidiums Freiburg zu rechnen.

Die Kosten für eine kreiseigene Fahrzeughalle mit vier Stellplätzen beträgt rund 450 000 Euro. Der Zuschuss wird auf 100 000 Euro geschätzt. Für die Modernisierung und Erweiterung der Atemschutzübungsanlage werden voraussichtlich Kosten in Höhe von 500 000 Euro anfallen. Die Verwaltung hofft auf 200 000 Euro Zuschuss.

SPD-Vertreterin Ruth Hunds wollte wissen, wie viel davon in die Technik investiert werde. Rund 200 000 Euro, hieß es vom Vertreter der Feuerwehr, der im Ausschuss Rede und Antwort stand. Franz Moser (CDU) fragte, ob man andere Landkreise beteiligen könne, schließlich liege die Anlage in Sulz geschickt. Mit Freudenstadt sei man in Kontakt, so die Antwort, jedoch sei die Anlage aktuell fast jeden Tag in Benutzung. Viel mehr könne man nicht leisten.

Hermann Acker (FWV) bat darum, sich die Begebenheiten vor Ort anzuschauen, um die Planung besser nachvollziehen zu können.

2020 stehen zudem die Neubeschaffung eines Gerätewagens für die Feuerwehr Schramberg-Sulgen (35 000 Euro Kosten), einer Waschmaschine und eines Trockners (37 000 Euro) sowie die Ertüchtigung der Integrierten Leiststelle (50 000 Euro), so dass diese an das vom Land aufgebaute Digitalfunknetz angebunden werden kann. Mit einer Umstellung sei 2022 bis 2024 zu rechnen. Die Gesamtkosten für zehn Funkgeräte betragen rund 35 000 Euro. Der Umbau habe schon begonnen, meinte der Feuerwehr-Vertreter auf Nachfrage von Ruth Hunds. Der Schwarzwald-Baar-Kreis sei führend in diesem Bereich. Dort wolle man sich Rat holen. Dann gehe es darum, einen Rahmenvertrag abzuschließen. Das Projekt bedeute einen immensen Aufwand und große Investitionen für die Gemeinden. Die digitale Alarmierung werde 2020 eingeführt.

In den Jahren 2020 bis 2025 werden somit rund 1,5 Millionen Euro ins Kreisfeuerwehrwesen investiert bei einem erwarteten Zuschuss von rund 460 000 Euro. Zu den mittelfristig geplanten Maßnahmen zählt etwa die Ersatzbeschaffung eines Abrollbehälters für den Gefahrengutzug in Rottweil (350 000 Euro Kosten, 2022) und die Beschaffung eines neuen Kommandowagens für den Kreisbrandmeister (40 000 Euro, 2024).

Zudem muss das Wechselladerkonzept ausgebaut werden. Durch die Häufung von Unwetterschadenslagen, insbesondere Waldbränden und Hochwassern, könnten zusätzliche Abrollbehälter nötig werden, so die Kreisverwaltung. Ein Bedarf müsse aber erst noch ermittelt werden.