Am Farrenstall in Zepfenhan wurden acht Schwalbennester angebracht. Die Nester am elterlichen Haus des Zepfenhaner Ortsvorstehers locken jedes Jahr die Tiere an. Fotos: Schmidt Foto: Schwarzwälder Bote

Tierschutz: Zepfenhan setzt sich für die Schwalben ein

Rottweil-Zepfenhan (ans). In Zusammenarbeit mit der Stadt, der Ortschaftsverwaltung und dem Bürgerverein brachte der städtische Betriebshof auf Wunsch der Arbeitsgruppe Naturschutz eine neue Holzverkleidung mit acht Schwalbennestern am Farrenstallgebäude in Zepfenhan an.

Die Arbeitsgruppe beobachtet die Entwicklung der Schwalben mit großer Sorge, sagt Ortsvorsteher Eugen Mager. Etwa 30 bis 35 Prozent der Mehlschwalben, die an den Hauswänden brüten, seien verschwunden. Bei den Rauchschwalben, die Ställe und Scheunen bevorzugen, sei die Population um rund 50 Prozent zurückgegangen. Daher würden die Tiere inzwischen auf der Roten Liste geführt.

Das sinkende Nahrungsangebot sei dabei das größte Problem. Viele Bauern würden vier Mal im Jahr ihre Flächen mähen. "Dann fehlen die Blumen und somit die Insekten". Auch trage der Einsatz von Pestiziden erheblich zur Reduzierung des Angebots bei. Früher hätten die Bauern die Schwalben im Stall und in der Scheune akzeptiert. "Sie gehörten einfach dazu und haben die vielen Mücken gefressen. Heute passiert es, dass die Nester unter dem Dach weggemacht werden oder ein Drahtgeflecht sie am Nestbau hindert", berichtete Mager von eigenen Beobachtungen. An seinem elterlichen Haus nisten die Schwalben hingegen immer noch. Alle 16 Nester seien im vergangenen Jahr bewohnt gewesen. Die neu angebrachten Nester am Farrenstall würden nun von der Arbeitsgruppe beobachtet. Bei Zuspruch werden noch einmal so viele angebracht.