Endlich kann es im Skatepark losgehen. Mit den Mitgliedern des Vorstandsteams Marie Hak (vordere Reihe von links), Robert Hak, Tobias Kuch und Matthias Schmutz freuen sich Erik Fiss (Abteilungsleiter Hochbau, hintere Reihe von links), Bürgermeister Christian Ruf, Lothar Huber (Leiter Bauamt), Bauleiter Harald Sailer und Wilhelm Rieber (Leader Oberer Neckar). Fotos: Zelenjuk Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Anlage fertiggestellt und öffentlich zugänglich / Für Anfänger und Profis geeignet / Viel Heimatbezug

Mit der Eröffnung des Skateparks beim Rugbyplatz ist Rottweil um eine sportliche Attraktion reicher geworden. Die Mitglieder des Vereins "Rollbrett Rottweil" haben lang und hart dafür gekämpft. Das Ergebnis überzeugt – und ist in mehrerer Hinsicht einzigartig.

Rottweil. Der große Hörl-Rottweiler steht unbeweglich da. Um ihn herum flitzen die Skater und üben ihre wagemutigen Tricks. Über die Skulptur des Hundes zu springen traut sich an diesem Tag aber keiner. "Es ist eine der größten Challenges", verrät Harald Sailer.

Der Landschaftsarchitekt ist selbst passionierter Skater und hat als Bauleiter das Projekt "Rottweiler Skatepark" mit erfahrenen Partnern umgesetzt. Von der ursprünglichen Idee bis zur Realisierung hat es acht Jahre gedauert. Gebaut wurde die Anlage in etwas mehr als drei Monaten.

"Es war ein relativ langer politischer Prozess", sagt Sailer. Auch Bürgermeister Christian Ruf betont beim offiziellen Pressetermin, der Verein "Rollbrett" habe das Projekt nicht nur angestoßen, sondern auch "hartnäckig" verfolgt. Bei den Mitgliedern sorgt das für Schmunzeln – und für eine große Portion Stolz. Denn sie haben seit der Gründung des Vereins 2014 nicht aufgegeben, sie haben das Thema immer wieder auf die Agenda gebracht und sich für ihren Skatepark eingesetzt.

Und er ist ganz besonders geworden – mit einer eigenen Identität, mit viel Bezug zu Rottweil. "Der Skatepark ist vollständig durchdacht von A bis Z", lobt Ruf. Es ist keine Nullachtfünfzehn-Anlage, keine von der Stange, sondern eine, deren Gestaltung die Rottweiler Skater selbst mitentwickelt und intensiv begleitet haben. "Hier ist sehr viel Detailliebe eingeflossen", sagt Robert Hak, Vorsitzender des "Rollbrett"-Vereins.

Nicht nur die Hörl-Skulptur zieht die Blicke auf sich. Wenn man genau hinschaut, entdeckt man auch das Schwarze Tor und den Stadtbrunnen – als gestalterische Elemente in die Anlage integriert.

Der Skatepark selbst fügt sich ganz gut in die Umgebung mit Rugbyplatz, Kletterhalle und Freibad ein. 335 000 Euro hat die Umsetzung gekostet – finanziert durch die Zuschüsse aus dem Leader-Programm, die Stadt Rottweil und die Mittel, die der Verein durch Crowdfunding und Sponsoren zusammenbekommen hat.

Auf 750 Quadratmetern ist jeder willkommen – vom blutigen Anfänger bis zum Rollbrett-Profi. Der Skatepark ist öffentlich zugänglich, auch Workshops und Contests sind geplant. "Der Park ist sehr sensibel gestaltet. Es gibt nichts fürchterlich Hohes oder Schwieriges dabei. Gleichzeitig bietet die Anlage so viele Ecken und Kanten, dass auch ein Profi hier glücklich wird", sagt Sailer.

Der Skatepark sei mehr als nur eine Sportstätte, hebt Hak hervor. Für die Skater sei es "ein heiliger Ort", und der Kampf um die Realisierung sei ein "unfassbares soziales Projekt" gewesen. "Diese Szene, dieser Zusammenhalt – das ist schon was ganz Besonderes", sagt Hak.

Für den Verein hört die Arbeit mit der Fertigstellung des Skateparks nicht auf. Denn jetzt geht es darum, die Anlage zu pflegen und ein Reinigungskonzept zu erarbeiten. "Das ist jetzt eine Riesenaufgabe", weiß Hak.

Parallel läuft die Arbeit an einer speziellen App, mit der man den Skatepark und die einzelnen "Hindernisse" noch besser kennenlernen kann. Als "weltweit einzigartig" bezeichnet sie Hak. Die Idee: Nähert sich ein App-Nutzer einem "Hindernis", ploppen sofort Tricktipps, Infos und Videos dazu auf.

Wer die Menschen hinter dem Projekt kennenlernen will, hat bei der Eröffnungssession am Samstag, 19. September, ab 14 Uhr die Gelegenheit.