Rauschenden Applaus erntet der Musikverein Göllsdorf für den Appenzeller-Jodler. Foto: Rottweiler Foto: Schwarzwälder Bote

Wunschkonzert: Musikverein Göllsdorf begeistert / Wettkönig beeindruckt das Publikum

"SIE Wünschen, WIR spielen!" Unter diesem Motto lud der Göllsdorfer Musikverein am Samstag in die neuen Mehrzweckhalle ein.

Rottweil-Göllsdorf. Kein Eintrittspreis für den Konzertbesuch, sondern die Möglichkeit, Lieder nach Wunsch zu kaufen – mit diesem Konzept trat der Musikverein an. Indes: Ganz frei waren die Besucher in ihrer Auswahl allerdings nicht: Insgesamt 22 Songs – darunter Polkas und Modernes, allerdings auch einige Märsche – fanden sich auf der Liste, die als Basis für die Wünsche diente.

Wer für fünf Euro einen Liederwunsch erwarb, schrieb diesen auf einen weißen Zettel und deponierte ihn in einer bunten Kiste, sodass nach der Auszählung mit "Dem Land Tirol die Treue" der Publikumsliebling feststand. Auf dem zweiten Platz folgte "Böhmischer Traum". "Hulapalu" und "Polka Nr.37" teilten sich Bronze.

Gabor Fehervari, der bereits seit 2012 als Dirigent in Göllsdorf fungiert, brachte an diesem Abend gleich mehrere Gäste zur musikalischen Unterstützung ein: Die Sänger Heiko Klaiber und Nadine Hirt sowie den Tuba-Spieler Antal Fenyvesi.

Zu Beginn noch etwas träge entwickelte das Publikum in der ersten Hälfte des Konzerts nur vereinzelt spürbare Begeisterung. Erst als die bereits erwarteten Wunschlieder zum Besten gegeben wurden, wurde ordentlich mitgesungen und -geklatscht. Auch mit "Die Fischerin vom Bodensee" drückte der Verein beim Publikum auf die richtigen Knöpfe.

Ebenso führte die Darstellung des Appenzeller-Jodlers mitsamt authentischer Montur zu hohen Wogen bei den Zuschauern: Für die einen mehr, für die anderen weniger, einige wohlige befreiende Lacher auslösend, wurde dieser Akt mit rauschendem Applaus unterstützt.

Absolutes Glanzlicht war aber Antal Fenyvesi mit seiner Performance von "Erinnerung an Zirkus Renz" – ein für Xylophon geschriebenes, virtuoses Solo. 2006 war er Wettkönig in Thomas Gottschalks Show "Wetten, dass...", als er bewies, dass er ebenjenes Stück auf seiner Tuba schneller spielen konnte als jeder Xylophonspieler. Den selben Beweis erbrachte er vor den Augen der Göllsdorfer Zuhörer. Das gesamte Publikum in der Mehrzweckhalle war von dieser Darstellung musikalischen Talents restlos beeindruckt.