Grafik: Kleinau Foto: Schwarzwälder Bote

Klimaliste BW: Jan Bollmann ist Bewerber für Landtagskandidatur im Wahlkreis Rottweil

Von Julia Meene

Die Klimaliste Baden-Württemberg sieht die Chancen für einen Einzug in den Landtag im kommenden Jahr als "gar nicht mal so schlecht" an. Mit Jan Bollmann gibt es auch im Kreis Rottweil einen Bewerber für die Kandidatur zur Wahl im März.

Kreis Rottweil. Den Grünen Konkurrenz machen, dass will die Klimaliste Baden-Württemberg vor der anstehenden Landtagswahl im März 2021. Auch im Wahlkreis Rottweil gibt es bereits eine offiziellen Bewerbung für die Kandidatur: Der 25-jährige Jan Bollmann, Student für Politikwissenschaften, fordert in Sachen Klimaschutz "tiefgreifende, unverzügliche Veränderungen, um den Schaden zu begrenzen."

Obwohl die junge Partei erst im September gegründet wurde, ist die Klimaliste zuversichtlich, in allen Wahlkreisen im Land zur Wahl antreten zu können. Das Ziel der Partei sei es, jedes politische Handeln dem Klimaschutz unterzuordnen. Baden-Württemberg trage als wohlhabendes Bundesland eine Vorbildfunktion, die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten und zu einem 1,5-Grad-konformen Bundesland zu werden. Bis zum Jahr 2035 soll die Klimaneutralität im Land erreicht werden, dafür sei sofortiges und konsequentes Handeln notwendig, so Bollmann.

"Der Klimawandel ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts," ist sich der Rottweiler sicher. Und weiter: "Uns geht es um die Sache und viel weniger um Symbole." Die Klimaliste orientiere sich strikt an wissenschaftlichen Fakten, so Bollmann. "Das fehlt leider oft in der Politik." Die neue Partei hat ihre politische Heimat in der Fridays-for-Future-Bewegung und ist mit hauptsächlich jungen Mitgliedern aufgestellt. Darin sieht Bollmann einen großen Vorteil gegenüber den etablierten Grünen. Das Problem der "verstaubten" Grünen liege hauptsächlich darin, dass sich die Partei mit der Zeit stark verändert habe, macht Bollmann klar. "Die wollen es allen Recht machen, um Wählerstimmen zu erlangen". Dabei würden sie oftmals ihre eigentlichen Grundsätze über Bord werfen, so der Aktivist für Klimapolitik.

Chancen stehen gut

Das Vorgehen der Grünen halte er für nicht konsequent genug. Bollmann hofft, dass die Klimaliste BW den Grünen Druck machen wird, um sie an ihre ursprünglichen Ziele zu erinnern. Der Student für Politikwissenschaften sieht die Chancen der Partei, die notwendige Fünf-Prozent-Grenze zu überschreiten und somit in den Landtag einziehen zu können, als gar nicht so schlecht an. "Das Klimathema ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Der Klimaschutz ist ein extrem dringendes Problem und wir engagieren uns für diese zentrale Herausforderung." Und die Chancen für neue Parteien stehen zur kommenden Wahl ohnehin so gut wie noch nie: Zur Landtagswahl im März müssen nur noch 75 statt 150 Unterschriften pro Wahlkreis vorgewiesen werden, um zugelassen zu werden. Für den Kreis Rottweil sei die Klimaliste dafür sehr gut aufgestellt, ist Bollmann zuversichtlich.

Mit seiner Bewerbung für die Kandidatur für die Klimaliste sieht der Student eine Möglichkeit, sich bei der Lösung dieses extrem dringenden globalen Klimaproblems einzusetzen und mitzuwirken. Zumindest offiziell sei der 25-Jährige im Wahlkreis Rottweil aktuell der einzige Bewerber für die Landtagskandidatur.

Bisher fünf Mitglieder

Am Freitag, 27. November, wird die Aufstellungsversammlung gemeinsam mit den weiteren bisher fünf Mitglieder der Klimaliste im Wahlkreis Rottweil stattfinden. Bollmann betont, dass weitere Unterstützer und interessierte Mitglieder jederzeit willkommen sind. Die Klimaliste BW sei offen für alle, die sich dem Klimaschutz verschrieben haben. Diese Veranstaltung diene zum Kennenlernen der Mitglieder und ihrer Hintergründe. Außerdem soll sich auf ein gemeinsamer Weg zum Erreichen der politischen Ziele im Wahlkreis geeinigt werden.