Eine starke Mannschaft: Der Kreisfeuerwehrverband trifft sich zur Versammlung in der neuen Feuerwache in Rottweil. Foto: Kreisfeuerwehrverband Foto: Schwarzwälder Bote

Ehrenamt: Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes / Wesentlicher Garant der inneren Sicherheit

An der Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbands in der Feuerwache in Rottweil wurde Rottweils Abteilungskommandant Hauptbrandmeister Volkmar Caduff für sein Engagement für das Feuerwehrwesen ausgezeichnet.

Kreis Rottweil. Jürgen Eberhardt, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, begrüßte 98 Teilnehmer, darunter 77 von 88 stimmberechtigten Delegierten. Ebenfalls unter den Gästen waren der Bürgermeister und Hausherr der Stadt Rottweil, Christian Ruf, Stadtkommandant Frank Müller mit seinem Abteilungskommandanten Volkmar Caduff, Kreisbrandmeister Nicos Laetsch sowie sein Vorgänger im Amt, Mario Rumpf.

Einen besonderen Gruß sprach Eberhardt dem Kameraden Günther Benz aus dem benachbarten Landkreis Tuttlingen aus. Er war als Redner und Vertreter des Landesfeuerwehrverbands zu Gast und hielt einen Vortrag über das Thema 65plus in der Feuerwehr.

Schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen

Dem Grußwort von Bürgermeister Ruf konnte man deutlich entnehmen, wie stolz er auf die Feuerwehr in Rottweil ist. Das ehrenamtliche Engagement beeindrucke ihn sehr. Er betonte, welche Professionalität immer wieder an den Tag gelegt werde. Er danke den Arbeitgebern, sagte er. Es sei nicht selbstverständlich, die Beschäftigten im Einsatzfall freizustellen. Ohne dieses Entgegenkommen sei es unmöglich, eine freiwillige Feuerwehr und deren Betrieb aufrechtzuerhalten.

Zum Ende des Jahres 2018 zählte der Kreisfeuerwehrverband 3187 Mitglieder. Ihm gehören 22 Feuerwehren mit 67 Einsatzabteilungen an. 2070 Mitglieder gibt es in den Einsatzabteilungen, 24 in Werkfeuerwehren und auf hauptamtlichen Stellen, 615 in den Alterswehren und 502 in der Jugendfeuerwehr. Die Feuerwehr sei neben Polizei, THW und DRK wesentlicher Garant der inneren Sicherheit. Sie stehe 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr der Allgemeinheit verlässlich und kompetent zur Verfügung.

Der Schwerpunkt der Rede des Verbandsvorsitzenden bezog sich auf das hohe ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute, das in Baden-Württemberg 97 Prozent betrage. Eberhardt betonte die vier Fs: Es sei nicht einfach, Feuerwehr, Familie, Firma und Freizeit immer unter einen Hut zu bringen, ohne dass auch ein fünftes F – Frustration – aufkomme.

Er nehme Kommunen, Bund und Land in die Pflicht. Hierzu habe der Landesfeuerwehrverband ein Ehrenamtspapier verabschiedet. Darauf hin wurde das "Strategiepapier FREIWILLIG.stark!" erarbeitet, auf das Eberhardt nochmals hinwies.

Neue Abläufe für den Bereich Ausbildung

Einen ausführlichen Bericht gab es von Nicos Laetsch über das laufende Jahr 2019. Er berichtete über seinen Start im Kreis. Er fühle sich wohl und sei gut angekommen. Er habe alle Kommandanten besucht. Dabei sei es um Themen wie die Alarm- und Ausrückeordnung mit der Umstellung auf die digitale Alarmierung gegangen. Die digitale Alarmierung sei zu 100 Prozent seine Hauptaufgabe. Leider habe es wieder einen Rückschlag gegeben und man starte jetzt wieder fast bei Null.

Laetsch berichtete, dass der Bereich Ausbildung wieder stärker durch das Landratsamt betreut werde. In einem Gespräch mit dem bisherigen Ausbildungsleiter Klaus Haberstroh habe er erfahren, dass dieser sein Amt als solches abgeben wolle.

Nach dem ausführlichen Bericht des Kassierers Hans-Jörg Rapp folgten die Berichte von Schriftführer, Jugendfeuerwehr, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Altersabteilungen, Beauftragter St. Florian sowie des Feuerwehrseelsorgers. Den Fachbericht Ausbildung übernahm Nicos Laetsch. Er stellte die geplanten neuen Abläufe für die Ausbildung vor. Ebenso werde derzeit an einer Idee für ein Ausbildungsportal sowie einer App für Mobilgeräte gearbeitet.

Es folgten die Berichte der entsendeten Vertreter des Kreisfeuerwehrverbands des Bezirks RP Freiburg. Angeschnitten wurden die Themen Ausrüstung und Technik, Aus- und Fortbildung sowie Brandschutzerziehung.

Auf die einstimmige Entlastung hin folgte der Fachvortrag "65plus – wie kann ich unsere Alterskameraden in der Feuerwehr einsetzten?". Günther Benz aus Tuttlingen zeigte an Beispielen auf, wie Kameraden der Altersabteilung in die Aktivitäten der aktiven Mannschaft eingebunden werden können. Er betonte ebenso, dass seiner Meinung nach keiner der Alterskameraden mehr mit einem Meldeempfänger ausgestattet gehöre und im Einsatzfall nicht ausrücken dürfe.

Die Verbandsversammlung im kommenden Jahr findet in Fluorn-Winzeln statt, der Kreisfeuerwehrtag in Dornhan. Als Abschluss wurde Rottweils Abteilungskommandant Hauptbrandmeister Volkmar Caduff geehrt. Er erhielt vom Kreisfeuerwehrverband Rottweil die Medaille "Dank und Anerkennung" in Silber für im besonderen Maße erworbene Verdienste für das Feuerwehrwesen.