Hallo Rottweil - Dieter Thomas Kuhn genießt die malerische Kulisse in der Rottweiler Innenstadt. Foto: Nädele

Ferienzauber. Schlagerfest in der Innenstadt war ein würdiges Jubiläums-Highlight. Keine einzige Straftat gemeldet.

Rottweil - Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Diese Frage stellt sich in Rottweil momentan nicht. Seit der Geburtstagsparty mit Dieter Thomas Kuhn am Samstag mitten in der Stadt kann’s für viele einfach nicht noch schöner werden.

Bislang hat sich in der ältesten Stadt Baden-Württembergs noch immer bewahrheitet: Nach Kuhn ist vor Kuhn. "Das war insgesamt ein würdiges Jubiläums-Highlight", zieht trendfactory-Geschäftsführer Mike Wutta gestern eine Bilanz des Abends mit dem Schlagerbarden. Kuhn passe eben zum Ferienzauber, wie die Faust aufs Auge: der Gute-Laune-Party-Kracher. Da spielt die Rottweil-Affinität des Manns mit dem Brusthaar-Toupet noch nicht mal die wichtigste Rolle. Die Stimmung war im Publikum wie auf der Bühne entsprechend gelöst. Und auch Wutta ist klar: So etwas bleibt in Erinnerung, "wenn Du als Ferienzauber Dein Jubiläum so mitten drin in der Stadt feiern kannst".

Der Veranstaltungsort in der Innenstadt bringt natürlich einiges mit sich – nicht nur, weil in der Fußgängerzone schon ab Donnerstag die Aufbauarbeiten liefen. 6500 Menschen, die am Samstagabend in die obere Hauptstraße strömen, bringen auch für die Polizei einen erhöhten Personaleinsatz mit sich. "Wir waren gefordert, die Massen zu kanalisieren", berichtet Michael Schlüssler, Leiter des Rottweiler Reviers. Die Entscheidung, auch die Waldtorstraße für den Verkehr zu sperren, sei richtig gewesen. Schlüssler, der selbst vor Ort war, berichtet von einem absolut ruhigen Abend mit einer guten Stimmung. Während der ganzen Dauer, von 16 Uhr bis nach 2 Uhr in der Nacht, seien keinerlei Straftaten zu verzeichnen gewesen.

Allein am Veranstaltungsabend waren von Seiten des Veranstalters bis zu 250 Personen im Einsatz, damit alles stressfrei abläuft. Nach dem Bilderbuch-Openair zum 20-jährigen Bestehen des Ferienzaubers war die Gefahr groß, dass die Neuauflage die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen könnte. Doch ob nun Konzert oder Wetter – "alles hat gepasst", schwärmt Wutta. Bei der Stadtverwaltung sieht man das nicht anders. Pressesprecher Tobias Hermann macht dem Publikum wie den Veranstaltern und den weiteren Beteiligten wie Polizei und DRK ein großes Kompliment: "Das war ein Imagegewinn für die Stadt."

So ein Ereignis bringe auch viele von außerhalb nach Rottweil, bestätigt trendfactory-Geschäftsführer, die die Stadt sonst nicht besuchen würden: "Für die Marke Rottweil sind solche Anlässe wertvoll." Liegt dann nicht nahe, so etwas regelmäßig zu veranstalten – passend zum Schlagerabend aber bitte mit Sahne? Einen solchen Gedanken habe es bislang nicht gegeben, meint Wutta. Da müsse man irgendwann mal in Ruhe drüber nachdenken, jetzt stehe aber zunächst mal der Ferienzauber an. Klar ist für ihn aber: "So etwas muss verträglich für alle sein." Den Dank für das Verständnis der Anwohner und Geschäftsinhaber hängt Wutta gleich an, denn der Belastungen sei man sich schon sehr bewusst. Das haben auch Hermann und Fachbereichsleiter Bernd Pfaff im Blick wenn sie betonen, dass die Stadt "allen Interessen gerecht werden" müsse.

Kritische Stimmen gibt es von einzelnen Händlern und gastronomischen Betrieben der oberen Hauptstraße, die Einbußen hinnehmen mussten, da sie teilweise über vier Tage hinweg nur schwer erreichbar gewesen seien. Insofern bleibt die Stadt bei aller Begeisterung für den Kuhn-Abend zurückhaltend: Es gebe im Moment keine Pläne für eine weitere Auflage. Bei einer Anfrage werde man im Einzelfall abwägen zwischen dem positiven Imagegewinn und den Bedürfnissen der Anwohner. Es gibt ja auch noch das Stadtfest, die Fasnet, Jazz in Town und weitere Veranstaltungen, gibt Hermann zu bedenken.