Foto: Schwarzwälder Bote

ESV nimmt Kegelbetrieb auf

Der Eisenbahner Sportverein Rottweil (ESV) hat vergangene Woche den Kegelbetrieb wieder aufgenommen. Den Anfang machte die Seniorenabteilung des Vereins.

Rottweil. "Ihr müsst mehr Abstand halten", warnt die Wirtin des ESV-Sportheims, als während des Interviews mit Pius Haffa, dem Leiter der Seniorenabteilung des ESV, der Sicherheitsabstand immer geringer wird. So zeigt sich, wie schwer es ist, die Hygieneregeln immer im Hinterkopf zu haben, gerade wenn man sich konzentriert unterhält. Aber es beweist auch, dass auf der Kegelbahn streng auf die Einhaltung der Regeln geachtet wird.

Abstand mit Klebeband genau markiert

Und Regeln gibt es einige, erläutert Haffa: "An jedem Tisch dürfen nur vier Personen sitzen, der Abstand ist abgemessen und mit gelb-schwarzem Klebeband markiert. Die Toiletten dürfen nur von einer Person gleichzeitig genutzt werden, und die ganze Zeit muss ein Fenster geöffnet und die Lüftung eingeschaltet sein." Eine Maskenpflicht gilt nicht und es dürfen Speisen und Getränke verzehrt werden.

Für den Umgang mit den Kegelkugeln gibt es eine besonders ausgeklügelte Regel. So muss jeder Kegler immer genau jene Kugel nehmen, welche schon am längsten am Ende des Kugelrücklaufs liegt. Dadurch verstrichen ein bis zwei Minuten zwischen den jeweiligen Kontakten von Kugel und Spieler. Dies reiche aus, um eine mögliche Ansteckung über die Kugel zu verhindern, erklärt Haffa.

Die Geselligkeit würde durch die Regeln nicht leiden, sagt er. Alle hätten sich sehr gefreut, dass nun die Kugeln wieder rollen dürfen. "Wichtig ist für uns ältere Leute, dass wir wieder zusammen sind, dass man über etwas anderes reden kann als Corona."

Doch auf eine andere gesellige Tradition muss der Verein derzeit noch verzichten. Denn normalerweise wird einmal im Monat eine gemeinsame Wanderung mit 30 bis 40 Personen unternommen. Da die Anfahrt mit Bahn oder Bus erfolge, sei dies derzeit nicht möglich. Auch sei momentan keine Gaststätte bereit, solche Großgruppen aufzunehmen.

Verein ist finanziell hart getroffen

Und auch finanziell wurde der Verein durch Corona hart getroffen. Durch die vorübergehende Schließung der Kegelbahn und des Sportheims seien wichtige Einnahmen ausgefallen. Wie sehr das den Verein gefährdet, "wird sich noch herausstellen", so Haffa. Gleichzeitig betont er: "Es geht wieder bergauf."

Viele Mitglieder des Vereins sind älter als 80, manche kegeln hier sogar noch mit 90. Somit gehören eigentlich alle zur Risikogruppe. Auf die Frage, ob er sich sicher fühlt, antwortet Haffa: "Auf jeden Fall." Er vertraut voll und ganz auf die Wirksamkeit der Hygienevorschriften. Deren Einhaltung hält er für selbstverständlich, denn "die Gesundheit geht vor".