Besucher im Dialog beim Neujahrsempfang im Forum Kunst Fotos: Friederichs Foto: Schwarzwälder Bote

Forum Kunst: Jürgen Knubben blickt beim Neujahrsempfang auf Entwicklung zurück

Die Ausstellung "Affen Theater" im Bürgersaal bot die Kulisse für den diesjährigen Neujahresempfang von Forum Kunst. Viele Besucher waren noch einmal gekommen, um zwischen den ausgestellten Werken "Der Affe in der Kunst der Gegenwart" in einen Dialog zu treten.

Rottweil (hf). Der Vorsitzende des Kunstvereins, Pit Frank, begrüßte die Gäste, verbunden mit dem Dank an alle Mitglieder, Sponsoren, Gemeinderäte und die Stadtverwaltung, die zum Erfolg von Forum Kunst im Jahr 2018 beigetragen haben. Auch Geschäftsführer Jürgen Knubben verwies in seinem Rückblick auf das positive Fazit des Kunstvereins in den vergangenen 26 Jahren. Für ihn sei dieser Erfolg das Ergebnis eines Balancehaltens zwischen Machbarem und Wünschenswertem.

Unmissverständlich stellte Knubben klar, dass Kultur in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert genieße, aber möglichst wenig kosten dürfe. Diese Kosten schlüsselte der Geschäftsführer denn auch auf: 127 Euro geben Bund, Länder und Kommunen in Deutschland jährlich pro Einwohner aus. Zunächst keine geringe Summe, aber gemessen an der Wirtschaftsleistung seien das gerade mal 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das meiste Geld für Kulturausgaben, wie Theater, Musik und Kunst trügen die Kommunen.

Investitionen in Straßen statt in Menschen

Sein Fazit: Immer noch scheinen Investitionen in Straßen und Gebäude Vorrang vor denen in Menschen und ihrem kulturellem Wohlergehen zu haben. Knubben warf auch bereits einen Blick auf das Jahr 2020, wenn das Forum Kunst sein 50-jähriges Bestehen feiern werde.

1970 von dem Edelstahlbildhauer Erich Hauser gegründet, habe das Forum in diesem halben Jahrhundert wesentlich zum Ruf Rottweils als Kulturstadt beigetragen. Und den Anwesenden einen Kunstgenuss ankündigend, werde im Jubiläumsjahr 2020 an die Tradition der großen Künstlerfeste, wie "Künstler machen Fahnen, Koffer oder Schilder für Rottweil" angeknüpft werden. Sich der jetzigen Ausstellung zuwendend, resümierte Knubben über das Verhältnis von Mensch und Tier, das in unterschiedlicher Weise in den ausgestellten Werken zum Ausdruck komme. Zwischen Affenliebe und Tier-Quälerei werde das zwiespältige Verhalten über die Jahrhunderte dargestellt. Die Künstler der Ausstellung forderten in ihrer jeweiligen Aussage ein, dass zwischen Mensch und Affe ein respektvoller Dialog möglich sein müsse.

Mit seinen Wortspielereien und seinem hintergründigem Humor trug Thomas C. Breuer aphoristische Kurztexte über das Verhältnis Mensch und Tier vor. Sich auf einzelne Kunstwerke in der Ausstellung beziehend, in der schwäbischen Nähe suchend "Affe, Affe, Häusle bauen" oder auch weit ausholend sarkastisch im Weißen Haus sich umsehend, immer aber mit dem Grundtenor, sich mit Respekt zu begegnen. Und Breuer lässt abschließend keinen geringeren als Erich Kästner sprechen: "Die ersten Menschen waren nicht die letzten Affen!"