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Erste Vergaben für Sanierung des DHG / Freude in der "Au" über mögliche Fördergelder

Von Corinne Otto

Wichtige Schritte für große Projekte: Der Bauausschuss hat am Mittwoch die ersten Fachplanungsleistungen für die Sanierung des DHG vergeben. Und die vielen Besucher, die aus der "Au" in die Sitzung gekommen waren, wurden nicht enttäuscht: Das Stiefkind "Au" soll zum Lieblingskind werden.

Rottweil. Angesichts des großen Interesses an dem potenziellen neuen Sanierungsgebiet (wir berichteten) wurde dieser Punkt vorgezogen. Peter Jung-Teltschik, Abteilungsleiter Stadtplanung, nannte die Dinge gleich beim Namen: "Es scheint, als wäre die nördliche Vorstadt, der Bereich Au, in den vergangenen Jahren vergessen worden." Die Straßen seien in einem "traurigen Zustand". Wenn die Gartenschau komme, gerate die "Au" ganz neu in den Fokus, es gelte auch, das touristische Potenzial "rauszukitzeln". Die Au sei so etwas wie das "Stiefkind" der Stadt gewesen, meinte auch Jürgen Mehl (SPD), weshalb man nun dem Vorstoß, ein neues Sanierungsgebiet am Neckar auszuweisen, gerne zustimme.

Mühle muss mit rein

Schnell war man sich einig, dass der Bereich Drehersche Mühle, wie Hermann Breucha (FWV) anregte, entgegen der bisherigen Planung in das Sanierungsgebiet mit aufgenommen werden soll. Dem allgemeinen Nicken der "Au"-Bewohner auf den Besucherrängen entnahm Bürgermeister Christian Ruf, dass man mit der angestrebten Aufnahme in das Bund-Länder-Programm "Zukunft Stadtgrün" auf dem richtigen Weg sei. Die Verwaltung wird nun – vorausgesetzt der Gemeinderat stimmt dem Beschluss zu – die vorbereitenden Untersuchungen weiter ausarbeiten. Ende Oktober muss der Antrag eingereicht werden.

Parallel dazu soll das bestehende Sanierungsgebiet Stadtmitte um den Bereich zwischen Münster, Hinterer Höllgasse und Oberamteigasse erweitert werden. Auch hier seien die Straßen in üblem Zustand, so Jung-Teltschik, es müsse wieder Leben in den Bereich gebracht werden. Die JVA wird nicht mit aufgenommen. Dies mache zu diesem Zeitpunkt wenig Sinn, erklärte Jung-Teltschik, schließlich laufe darin – bis zum Bau der neuen JVA – noch etliche Jahre der Betrieb.

750 000 Euro für Planung

Ein Langzeitprojekt ist auch die Sanierung des Droste-Hülshoff-Gymnasiums. Nachdem im Juli ein neuer Bauablauf beschlossen worden war, wird nun mit einer Gesamtbauzeit von rund viereinhalb Jahren gerechnet. Der Schulbetrieb soll so besser weiterlaufen können, als mit einer schnelleren, aber brachialen Lösung.

Nach der langen Vorplanung erfolgten am Mittwoch nun die ersten Vergaben in einer Gesamthöhe von rund 750 000 Euro für das Mammut-Projekt. Dabei handelt es sich um Planungsleistungen: Die Fachplanung für die Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnik wird die ETA³ GmbH aus Freiburg übernehmen. Die vorläufige Honorarsumme beträgt laut Erik Fiss vom Hochbauamt rund 125 800 Euro für die Leistungsphasen eins bis drei und 449 280 Euro für die Gesamtleistung. Die Fachplanung für die Elektrotechnik wurde an die Bauer Elektroplanung in Hardt vergeben. Hier liegt das vorläufig ermittelte Honorar für die ersten drei Phasen bei 84  870 Euro, insgesamt bei 303 100 Euro. Die Auftragserteilung umfasst laut Erik Fiss jeweils beide Sanierungsabschnitte sowie den Teilneubau.

Nach diesem Startschuss werden noch viele Vergaben folgen. Die Gesamtkosten für die DHG-Sanierung liegen bei rund 14 Millionen Euro.