Heinrich del Core präsentiert am Donnerstagabend drei Comedy-Kollegen im Kraftwerk und aus gegebenem Anlass ein höchst entzündliches Programm. Foto: Schnekenburger

Heinrich del Core präsentiert gestern beim Ferienzauber drei Kollegen. Erstaunliches vor ausverkauftem Haus.

Rottweil - Gerade noch im Bahnhof – jetzt im Kraftwerk: Regelmäßig ist Heinrich del Core beim Rottweiler Ferienzauber zu Gast. Alleine oder mit Kollegen garantiert er dann ein abendfüllendes Programm. Dieses Jahr war es wieder so weit und besonders einfach. Denn man konnte einfach auf ein inzwischen bewährtes Format zurückgreifen: "Heini’s Comedy-Treff". So einen, nur ein paar Nummern größer gab es gestern beim Ferienzauber.

"Größer" war das Publikum. Ungefähr zehn Mal so groß wie im Bahnhof, wo del Core sein Comedy-Special sonst präsentiert. Auf der Bühne dagegen bewährtes Personal: Tastenlöwe Armin Fischer spielt sich mit »"As Time Goes By" in die Kreuzfahrt-Unendlichkeit oder umgarnt als Tastenlöwe mit Liszt-Hand im Gepäck und "Liebestraum" in den Fingern die holde Weiblichkeit. Matthias Jung beichtet aus der urbanen Diaspora und den Gebräuchen, die die Ureinwohner aus dem beschaulichen pfälzischen Dörfchen mit in den Urlaub nehmen.

Jung, als "Urlaubs-Checker" bekannt, findet eine gute Balance, wenn es darum geht, im Kolossaal Spannung aufzubauen und rechtzeitig die Bombe platzen zu lassen. Idealerweise ist es ein Biedermeier-Bömbchen, das ihn vor dem Hintergrund einer überschaubaren Idylle mit verhalten verruchtem Freizeitangebot zeigt – und somit zum echten Knaller wird.

Der Dritte im Bunde ist Topas, der schon Ferienzauber-Erfahrung hat. Damals übrigens im Zelt und rein zaubertechnisch unterwegs, gestern wie sein Gastgeber normalerweise als Comedian mit beiläufiger und um so verblüffenderer Zauberei. Damit nicht genug, im improvisierten Gespräch mit dem Publikum gab er sich selbstverständlich auf Du und Du mit Spezialitäten wie Göllsdorf und anderen mehr. Zauberei? Die hatte Heinrich del Core nicht im Programm, dafür brandaktuelle Neuerungen. Eine Entzündung am Ischias treibt ihn nicht nur nachts aus dem Bett, sondern liefert – er kann den Schmerz wenigstens verarbeiten – eine Menge Material für die Darstellung eines ganz normalen Alltags: Es ist Wahnsinn.