Auf "Fasnet Hoch 4" freuen sich die Kuratoren Reiner Rammelt (von links), Peter Graubach und Thomas Proß. Foto: Filip Foto: Schwarzwälder Bote

Ausstellung: "Fasnet Hoch 4" startet am Narrentag und dauert bis Oktober

Narrenvater Thomas Proß ist voller Vorfreude. Seiner Ansicht nach ist die geplante Ausstellung zum Narrentag 2020 die erste überhaupt, die konkret den Viererbund zum Thema hat.

Rottweil. Genauso sieht es auch sein Vorgänger im Amt, Reiner Rammelt. Vor allem der Geschichte dieser närrischen Verbundenheit werde auch viel Raum gewährt. Gemeinsam mit Narrenrat Peter Graubach sind Proß und Rammelt die Kuratoren von "Fasnet Hoch 4", für die die Stadtverwaltung gerne ihre Galerieräume an der Promenade reservierte. Passt ja auch sehr gut ins Jubiläumsjahr der Stadt. Und die hiesige Fastnacht hat als wichtiges Kulturgut natürlich auch ihren Stellenwert.

Wie wichtig die Überlinger Narretei dem Kulturamt ist, zeigt auch die Länge der Ausstellung. Bis zum 4. Oktober können Besucher vieles über Schuttig, Federahannes, Narro und Hänsele erfahren.

Die Ausstellung ist in fünf Bereiche aufgeteilt. Erzählt wird in "Fasnet Hoch 4" zum einem die Geschichte des Viererbunds, zum anderen präsentieren alle vier Zünfte ihre Stadt und die Besonderheiten ihrer Fasnet. In einem weiteren Ausstellungsbereich werden Werke von regional und überregional bekannten Künstlern gezeigt.

Neben Bildern des langjährigen Narrenbuch-Schreibers Viktor Mezger und des Fotografen Siegfried Lauterwasser wird auch ein Bild von Otto Dix zu sehen sein. "Alemannische Masken" heißt es und wurde 1952 geschaffen, also zur Zeit der Viererbund-Gründung. Es zeigt bereits einen Elzacher Schuttig und ein Überlinger Hänsele in dämonisch wirkender Harmonie.

Im Ausstellungs-Bereich "Geschichtle" werden Anekdoten und Kuriositäten rund um den Viererbund zusammengetragen. Schließlich sollen die Ausstellungsbesucher auch den Charme und die Einzigartigkeit von Besenwirtschaften selbst erleben. Dazu wird eine legendäre Besenwirtschaft aus Überlingen original nachgebildet. "Da muss man auch selbst mal die Enge der Räume spüren", meint Thomas Proß.

Neben einer Hörstation mit den Narrenmärschen werden auch einige Umzugsfilme gezeigt, darunter die filmische Rarität über das große Narrentreffen 1938 in Überlingen, damals im Wirkungskreis der Vereinigung, aus der man 1952 ausgetreten ist.

Aufgebaut wird die Ausstellung "Fasnet Hoch 4 – Schwäbisch-alemannische Narretei im Viererbund" in diesen Tagen, auch durch den städtischen Bauhof. Zur Vernissage am 24. Januar wird Werner Mezger einen Vortrag halten.

Während des Narrentags ist der Eintritt zur Ausstellung frei, sonst kostet er drei Euro. Es wird auch ein Kombiticket für sechs Euro für die Ausstellung und das städtische Museum geben. Angedacht sind auch Führungen, manche speziell für Kinder.