Gedenkstätte Eckerwald: Initiative trauert um verstorbenen Helmut Morlock
Rottweil (hf). Die Initiative Gedenkstätte Eckerwald trauert um den im Alter von 87 Jahren verstorbenen Architekten Helmut Morlok. Mit ihm verliere die Initiative einen Menschen, der sich bleibende Verdienste bei der Planung und Realisierung des Gedenkpfades Eckerwald (1987) erworben habe. 20 Jahre später entwarf sein Architekturbüro die Pläne für den Lernort Schömberg neben dem KZ Friedhof Schömberg. Die dort stehenden vier Lerninseln und der Namenskubus tragen seine Handschrift. Für die Überlebenden aus ganz Europa, für die Mitglieder der Initiative und für die Bürger in der Region seien die Gedenkorte von großer Bedeutung.
Der aus Isny stammende Helmut Morlok hatte sich zudem über Jahrzehnte ehrenamtlich im polnischen Oswiecim (Auschwitz) engagiert. In den 1980er-Jahren entwarf er die Pläne für die internationale Jugendbegegnungsstätte in der Nähe des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, in dem sich seither Jugendliche aus aller Welt zu Seminaren und Veranstaltungen treffen. Ebenso war Morlok 1994 mit der Koordination zur Erhaltung der Gedenkstätte Auschwitz betraut worden.
Morloks Engagement in Oswiecim und seine unermüdlichen Bemühungen um die Versöhnung der beiden Nachbarländer wurden mit hohen polnischen und deutschen Auszeichungen gewürdigt. Beruflich hatte sich Helmut Morlok, der Anfang März gestorben ist, als Industriearchitekt, unter anderem für die ZF Friedrichshafen AG, einen überregionalen Ruf erworben.
