René Borbonus im Kraftwerk. Foto: Marc Eich

"Respekt macht gesünder": Rhetorik-Trainer hält im Rottweiler Kraftwerk Plädoyer für vergessene Tugend.

Rottweil - »Respekt setzt positive Energie frei, Respekt macht gesünder«, betont René Borbonus. Mit sanfter Stimme und rhetorischem Können stellt er im Kraftwerk in Rottweil viele typische Respektlosigkeiten des Alltags heraus. Oft seien es »nur wenige falsche Worte«, die meist unbewusst oder unüberlegt gesagt werden und Auslöser für Respektlosigkeiten sind.

Borbonus, einer der bekanntesten deutschen Rhetorik-Trainer überhaupt, war gestern Abend in der Vortragsreihe »Denkanstöße« zu Gast, die vom Süddeutschen Verlag Veranstaltungen veranstaltet wird. In seinem kurzweiligen Referat erklärt Borbonus den Besuchern, weshalb Respekt Unternehmen erfolgreicher und Menschen nachweislich gesünder macht. Er gibt seinen Zuhörern Tipps und Anregungen, wie diese Respekt bekommen und Respekt zeigen können.

Mit einer Vielzahl von Denkanstößen inspiriert Borbonus sein Publikum und sensibilisiert für einen oft unterschätzen Aspekt der Kommunikation. Wie aber kommt man nun zu Respekt? Diese Frage beantwortet Borbonus im Handumdrehen: »Respektvoll sein bringt Respekt«. Und schnell ist klar – bewusst oder unbewusst –, Respekt ist ein alltäglicher Begleiter. »Entschleunigung ist ein notwendiger Bestandteil von Respekt«, sagt Borbonus. Die Zeit, respektvoll zu Handeln, müsse man sich nehmen, man solle »vordenken« und nicht drauflos reden – eine seltene Handlung heutzutage, wie Borbonus findet. »Wir sind nicht absichtlich respektlos, wir merken es einfach nicht«, betont der Kommunikationsprofi.

Eine besondere Herausforderung seien schwierige Situationen, Konflikte und Widerstände. Wer hier respektvoll handeln wolle, müsse einiges beachten. Um jemandem respektvoll zu begegnen, müsse man den anderen sehen, »also wahr- und ernstnehmen«, betont Borbonus. Im Berufsleben und auch im Privaten zeigten die Menschen oft unbewusst, dass sie den anderen eben nicht sehen und damit nicht respektieren. Der Mensch neige dazu, so der Kommunikationsprofi, sich ein Bild von einer Situation zu machen – aber eben oft kein reflektiertes, sondern ein von Gefühlen diktiertes. Probleme kämen meistens dann auf, wenn eine abweichende Meinung des anderen nicht respektiert würde. Ein respektvolles Umfeld zu schaffen, sei in der Regel ein einfaches Vorhaben – allerdings müsse man sich dieses bewusst schaffen. Doch gerade dieses Bewusstsein gehe oft unter.

Mehr Informationen:

In der »Denkanstöße«-Vortragsreihe ist am Mittwoch, 17. Juni, Johannes Warth im Kraftwerk in Rottweil zu Gast. Sein Vortrag hat den Titel »Mut tut gut – sieben Schritte zum Erfolg«.

Telefon 089/21 83 73 10, denkanstoesse.schwarzwaelder-bote.de, oder per E-Mail an sb-denkanstoesse@sz.de