Die Demonstranten sorgen für eine autofreie Hochbrücktorstraße (großes Bild). Auch OB Ralf Broß ergreift die Gelegenheit und sagt ein paar Worte (Bild unten, links). Unter den Aktivisten befinden sich nicht nur Schüler. Foto: Alt

"Fridays for Future": Aktion sorgt für Aufsehen. Polizei und Ordnungsamt im Einsatz. Broß lobt Aktivisten.

Rottweil - Nichts geht mehr in der Hochbrücktorstraße – die "Fridays for Future"-Demonstranten setzten am Freitag bei ihrer ersten Demo nach der Wahl ein Zeichen. Diesmal hatten sie ihren Protest früh genug angemeldet und durften so ganz offiziell ab 12.30 Uhr den Verkehr in der Innenstadt lahmlegen. Die Aktivisten hatte sich zuvor, wie schon bei den vorangegangenen Demonstrationen, im Stadtgraben getroffen. Zum Warm-up sozusagen, und um mit der Polizei die wesentlichen Details durchzusprechen.

Auch das Ordnungsamt war gefragt, denn aus den Gässchen drängten immer wieder Autofahrer auf die gesperrte Hochbrücktorstraße. "Eigentlich ganz schön, so ohne Autos", kommentierte eine Passantin das Geschehen.

"Leute lasst das Glotzen sein und reiht euch in die Demo ein." Ein bisschen Provokation durfte nicht fehlen, und tatsächlich fühlte sich der eine oder andere Passant mit der Eistüte in der Hand dazu animiert, der aus rund 80 bis 120 Teilnehmern bestehenden Gruppe zu folgen.

Kaum war die Fußgängerzone erreicht, legten sich die Demonstranten auf den von der Sonne doch recht aufgeheizten Boden. Die Aktion erregte Aufsehen. Ein Tourist fragte einen der auf dem Boden liegenden auf Englisch gegen was die Gruppe demonstrierte. Fürs Klima, war die Antwort. Dafür gab’s ein "Daumen hoch". Vor dem Alten Rathaus kamen dann erstmals auch ganz spontan Demo-Teilnehmer zu Wort. Eine davon ist Franziska Uhl, die die Politik aufforderte, mehr für den Klimaschutz zu tun. Der Kohle-Stopp müsste so schnell wie möglich durchgesetzt werden. Achtklässlerin Serina Stancul fragte in die Runde, wer sich sicher sei, dass der Klimawandel stattfinde. Alle hoben die Hand. Auch die Rathausspitze mit Oberbürgermeister Ralf Broß und Bürgermeister Christian Ruf, die diesmal die Veranstaltung der "Fridays for Future"-Bewegung besuchten.

Broß, der ebenfalls das Mikrofon ergriff, drückte seine Anerkennung für die Redebeiträge der Schüler aus. "Ein großes Kompliment für den Mut und die Bereitschaft, hier sein Statement abzugeben", sagte er. Er finde es gut, dass sich die Schüler und Erwachsenen für den Klimaschutz einsetzen und stellte heraus, was die Stadt für diesen tue. So seien in den vergangenen 20 Jahren durch verschiedene Maßnahmen 8000 Tonnen CO2 eingespart worden. "Wir haben das gleiche Ziel, wenn wir auch unterschiedliche Wege gehen", betonte Broß.