Nur einen Schritt zu spät kommt hier Daniel Schachtschneider (links) gegen Torhüter Matthias Müller. Der ehemalige Nagolder Schlussmann machte an seiner früheren Wirkungsstätte ein gutes Spiel und rettete seiner Mannschaft aus Zimmern einen Punkt. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Tabellenführer Nagold und Verfolger Zimmern trennen sich 1:1 / Alle und Seemann treffen

VfL Nagold – SV Zimmern 1:1 (1:0). Anlaufen, verschieben und zustellen, so lauteten die Schlagworte im Spitzenspiel der Landesliga Staffel 3 zwischen dem VfL Nagold und dem SV Zimmern.Beim insgesamt eher emotionslosen Unentschieden versprach der Glühweinstand für die rund 300 Zuschauern im Eugen-Breitling-Stadion deutlich mehr Aufwärmung als das Geschehen auf dem Kunstrasen. Drei gute Aktionen von Marius Seemann (2.), Marc Alle (3.) und Nils Schuon (5./Klassefreistoß, den Matthias Müller super zur Ecke klärte) in den ersten fünf Minuten schienen ein echtes Spitzenspiel einzuläuten, dann jedoch erstickte die Partie an der Taktik. Rasenschach statt Emotionen war angesagt.

Bis zur 23. Minute tut sich vor beiden Toren so gut wie nichts

Bis zur 23. Minute, als der ehemalige Nagolder Schlussmann Matthias Müller per Fußabwehr gegen Marc Alle klärte, tat sich vor beiden Toren nichts. Bis VfL-Torhüter Andreas Gusenbauer erstmals zu einer Parade gezwungen wurde (27.), war knapp eine halbe Stunde vergangenen.

Der SV Zimmern stand mit Sebastian von Au und Magnus Merz im Abwehrzentrum sehr sicher. Selbst Torjäger Marius Seemann, der nach einer guten halben Stunde mal gefährlich vor Gusenbauer auftauchte, arbeitete ständig nach hinten mit. In der 33. Minute durften die Nagolder Fans dann doch jubeln. Marc Alle hatte sich über die rechte Seite durchgesetzt und den Abschluss gesucht, doch er zielte etwas zu genau und traf nur die Latte. Der Ball prallte jedoch von der Querstange auf die linke Seite zu Manuel Zug, der brachte den etatmäßigen Torjäger nochmals in Position und diesmal lag der Ball zum 1:0 im Netz. Kurz vor dem Kabinengang hatte Marc Alle sogar den zweiten Nagolder Treffer auf dem Fuß (44.).

Nach der Pause wurde der SV Zimmern angesichts des Rückstandes etwas mutiger, doch die ganz große Chance, die hatte erst einmal Daniel Schachtschneider für die Nagolder. Der junge Torjäger war über links in Richtung Zimmerner Strafraum gelaufen und hatte frei vor Matthias Müller praktisch alle Optionen. Er entschied sich für einen Querpass, der jedoch weder Marc Alle noch den mitgelaufenen Manuel Zug erreichte (59.).

Im direkten Gegenzug hakte Valentin Asch gegen Toptorjäger Marius Seemann im Strafraum nach, dieser fiel. Zum Glück für den Verteidiger und seiner Nagolder Kameraden sah er nach dieser Aktion nur gelb. Den fälligen Strafstoß jedoch, den versenkte Marius Seemann sicher zum 1:1 (60.). Es war sein 13. Saisontreffer. Es war die beste Phase der Gäste, in der Tom Schmid den Nagolder Schlussmann Andreas Gusenbauer wenig später noch zu einem Eingreifen zwang (66.).

Nach dem Ausgleich schalten die Gäste auf Sicherheit um

Danach schalteten die Gäste wieder auf Sicherheit um. Der VfL Nagold war in der Folgezeit bemüht, mit kontrollierter Offensive vielleicht doch noch den Siegtreffer zu schaffen. Die größte Möglichkeit ließ der SV Zimmern in der Schlussphase zu, als Marc Alle aus fünf Metern den Siegtreffer schon auf dem Fuß hatte (79.), Matthias Müller jedoch mit einer tollen Parade gegen seine ehemaligen Kameraden den einen Punkt für die Gäste festhielt.