Forschungsleiter Thomas Ehrl (rechts) erklärt den Gästen ein Turmdetail. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Anekdoten und viele schöne Bilder von Rottweils neuem Wahrzeichen bei Buch Greuter

Spektakuläre Fotos, Anekdoten und Anekdötchen sowie viel Wissenswertes rund um die Baugeschichte des Aufzugstestturms – die rund 100 Gäste, die am Dienstagabend zu Buch Greuter kamen, waren begeistert.

Rottweil. "Bilder-Menschen-Emotionen" war die Veranstaltung überschrieben, zu der Filialleiter Eckart Fink eingeladen hatte. Und damit war nicht zu viel versprochen. "Oft kommen Leute zu uns in die Buchhandlung, die ganz viel über den Turm wissen möchten. So ist die Idee für die Veranstaltung entstanden", erzählt er. Die drei Referenten – Fotograf Ralf Graner, der städtische Wirtschaftsförderer André Lomsky sowie Thomas Ehrl, Leiter des Rottweiler Thyssen-Krupp-Forschungszentrums – kredenzten den Gästen einen kurzweiligen, unterhaltsamen und gleichermaßen informativen Abend, wenngleich das geneigte Publikum ohnehin bestens informiert war.

Schnell war zu erkennen: Das Interesse an Rottweils neuem Wahrzeichen ist ungebrochen. Graners Bilder sorgen für begeistertes Staunen. Er war überall. Ganz oben und ganz unten. Dort, wo eigentlich niemand hinkommt. Alles hat er dokumentiert, jedes Detail. Er schildert, wie manches Bild zustande gekommen ist.

Ergänzt wird das Ganze von den Anekdoten, die Wirtschaftsförderer André Lomsky zu erzählen weiß. Eine Baustelle ist eben eine Baustelle. So sei es passiert, dass sich beim Reinigen der Schalung ein feiner Betonnebel über das Berner Feld gelegt hatte. Auch auf all die Autos, die dort Tag für Tag parkten. "Da durften die Rottweiler dann auf Kosten von Züblin in den Waschanlagen ihre Autos waschen lassen", erzählt Lomsky lächelnd. In Erzähllaune plaudert er aus dem Nähkästchen. "Ich weiß jetzt nicht, ob ich das sagen darf..." – Thyssen-Krupp-Pressesprecher Mark Stagge indes blieb gelassen. Lomsky lässt wissen, dass er froh sei, dass ThyssenKrupp einfach habe bauen dürfen und dass es keine langen Diskussionen und Bürgerinitiativen gegeben habe, die sich gegen das Millionenprojekt ausgesprochen hätten. "Sonst würden wir heute mit Sicherheit nicht vor Ihnen stehen".

Thomas Ehrl hat seinen Arbeitsplatz in knapp 200 Metern Höhe und blickt jeden Tag auf die "kleine Welt". Er leitet das Forschungszentrum, das im 25. Stock des Testturms untergebracht ist, und hat ebenfalls manche Anekdote parat. Der gebürtige Westfale erzählt von der Arbeit des Forschungszentrums und davon, dass es in der Zukunft Kooperationen mit örtlichen und regionalen Betrieben geben soll. "Wir haben hier so viel Innovationspower durch kleine und mittelständische Unternehmen. Das müssen wir nutzen", so Ehrl, der verrät, dass er sich in Rottweil – oder vielmehr in Göllsdorf, wo er die Woche über wohnt, sehr willkommen fühle. "Den Ausblick von meinem Büro auf die kleine Welt da unten genieße ich jeden Tag", sagt er.

Anfänglich habe man von fünf Arbeitsplätzen am Turm gesprochen. Mittlerweile seien bereits 40 Arbeitsplätze am Standort entstanden. Und Ehrl geht davon aus, dass es noch mehr werden. "Wir versuchen uns mit lokalen Unternehmen zu vernetzen. Es macht Spaß, weil man so viel bewegen kann", sagt er, bittet aber zugleich um Geduld.

Dass auch die Einzelhändler auf Turmpower setzen, zeigten sie mit der neuen Turmtasche, die es ab sofort gibt, und die jeder Besucher auf seinem Platz vorfand. Bunte Turmmotive zieren die blaue Tasche.

Im Anschluss an den Vortrag hatten die Gäste noch ausreichend Gelegenheit, sich bei leckeren Häppchen und Turm-Sekt oder Wein mit den Referenten zu unterhalten.