Antworten auf eigene Fragen / Stadtverwaltung richtet zur Information eigene Internetseite ein

Von Patrick Nädele

Rottweil. Die Stiftung "SELBSTentwicklung" will im Eschachtal im Eckhof und im Vaihingerhof ein Bildungskonzept realisieren und steht deshalb in Verhandlungen mit der Stadtverwaltung. Am Mittwoch wird das Konzept vorgestellt.

In der Sitzung des Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss des Gemeinderats wird die Stiftung am Mittwoch, 3. Juli, ihre Konzeption für die Bildungseinrichtung öffentlich vorstellen. Im Vaihingerhof und im Eckhof, so ihre Idee, sollen eine private Schule und eine private Bildungseinrichtung entstehen (wir berichteten). Um Vertragsdetails, kündigte Oberbürgermeister Ralf Broß in der jüngsten Gemeinderatssitzung an, werde es dann im nichtöffentlichen Teil gehen.

Seit Freitag vergangener Woche ist der Schwarzwälder Bote bemüht, Informationen zu dem Vorhaben zusammenzutragen, das in der Öffentlichkeit wegen der möglichen Schließung des Traditions-Lokals Eckhof für Furore sorgt. Seit Mittwoch liegen Martin Busch, Vorsitzender der Stiftung SELBSTentwicklung, 16 Fragen vor – vornehmlich im Zusammenhang mit der praktischen Umsetzung.

Schneller als auf Fragen wie etwa ein Schulalltag aussehen werde, nach den geplanten Investitionen sowie der Finanzierung der Schule und der Akademie oder auch den Erfahrungen aus Pattonville kamen Antworten auf Fragen, die sich die Stiftung selbst gestellt hat. In der Presseerklärung ist so etwa die Zusage zu lesen, dass "das Eschachtal für Wanderer, Radfahrer, Ausflügler... und alle naturinteressierten Menschen offen" bleibe. Auch ist von Erlebnispfaden und einem gastronomischen Angebot die Rede, das Eschachtal werde überregional attraktiver gemacht " – allerdings ist die Zielgruppe vielleicht teilweise etwas anders als bisher". Zu den Plänen für die Tierhaltung mit zum Teil bedrohten Nutztierrassen oder zur Beweidung der Hänge mit Bergschafen bezieht die Stiftung in der Presseerklärung unter anderem ebenfalls Stellung. "Das alles wird von namhaften Fachleuten für Ökologie, Naturschutz und traditionelle Weidetierhaltung geprüft – sie entscheiden in Abstimmung mit den zuständigen Behörden über die Umsetzung der verschiedenen Ideen", heißt es zum Schluss, dass jeder dies in der Konzeption nachlesen könne und es so mit Stadtverwaltung und Fraktionssprechern von Anfang an besprochen gewesen sei.

Die Stadtverwaltung greift die aktuelle Diskussion auf ihrer Internetseite auf und hat dort einige der aus ihrer Sicht wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt. Die Stadt bekennt sich dabei etwa zum Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiet Eschachtal, das den Bürgern auch in Zukunft wie gewohnt offen stehen werde.

"Wir wollen den Eckhof und die Kultur- und Naturlandschaft Eschachtal auch für die kommenden Jahrzehnte sichern", erklärt die Stadt ihren Antrieb, den Eckhof neu zu verpachten. Ein Hofgebäude lasse sich nur erhalten, wenn es weiterhin betrieben werde. Beim Eckhof stehe in den kommenden Jahren die Generationenfrage im Raum. Zudem müsste in die Gebäudesubstanz kräftig investiert werden. "Die Stiftung hat angeboten, den Hof langfristig fortzuführen und dort eine naturnahe Landwirtschaft zu betreiben und für pädagogische Zwecke zu öffnen. Damit wäre auch der nachhaltige Erhalt der Kulturlandschaft (beispielsweise durch Beweidung mit Schafen) und ein pfleglicher Umgang mit der Naturlandschaft (Stichwort sanfter Tourismus) für die kommenden Jahre gesichert", heißt es auf der Seite der Stadt im Internet.

Weitere Informationen: www.selbstentwicklung.euwww.projekt-zukunft-rottweil.de www.rottweil.de/1983?view=publish&item=article&id=2180