Um sie geht es: Schüler, und ums Lernen. Foto: Weigel Foto: Schwarzwälder-Bote

Stiftung "SELBSTentwicklung" informiert erstmals öffentlich über die Grundzüge ihres Bildungskonzepts

Rottweil (az). Die geplanten Einrichtungen der Stiftung "SELBSTentwicklung" mit Sitz in Lackendorf werden als "Schule & Akademie für Natürliche Entwicklung" bezeichnet. Das heißt: Es soll eine Privatschule geben und eine Forschungs- und Fortbildungseinrichtung. Den Stiftungsvorstand bilden, wie gestern bereits berichtet, Martin Busch und Ulrike Schiller.

Statt noch ein Schul-Modell oder eine weitere Modell-Schule zu etablieren, die für sich beanspruchen, das einzig Richtige zu tun, ist das Ziel zunächst eher bescheidener: Man wolle natürliche Handlungs- und Erfahrungsräume schaffen, in denen Inhalte und Formen gemeinsamen und gleichzeitig individuellen Lernens entwickelt und erprobt werden könnten.

Die Stiftung verfolgt ein ganzheitliches pädagogisches Konzept. Zentrale Begriffe sind "Gesundheit", "Entwicklung des Selbst" sowie "Bewegung, Bewusstheit und Beziehung". "Gesund sind wir", so formulieren es Busch und Schiller, "wenn wir uns körperlich, psychisch, sozial und ökologisch in einem guten dynamischen Gleichgewicht befinden."

u Der Eckhof: Dass die Stiftung das Bildungskonzept unter anderem im Eckhof realisieren will, wird von einer zunehmenden Zahl von Facebook-Benutzern kritisiert (wir berichteten). Auch Leser unserer Zeitung melden sich zu Wort. In der gestrigen Sitzung des Gemeinderats plädierte der Bühlinger Gerhard Gurreck für den Erhalt des Ausflugslokals.

Dabei will die Stiftung mit der Wahl des Eschachtals um den Eckhof als Standort der Schule die Bedeutung eines natürlichen Umfelds für eine gesunde Entwicklung unterstreichen. Das Tal biete "Schutz- und Nutzflächen" und damit Raum für die Suche nach einem gesunden Gleichgewicht zwischen "den konträr diskutierten Vorstellungen von ›Schöpfung bewahren‹ und sich ›die Erde untertan‹ machen". Erstes und wichtigstes Projekt werde das Eschachtal um den Eckhof selbst, das "wir als geologisches und ökologisches ›Kleinod‹" wieder ins Bewusstsein bringen und schützen wollen. Weil das Gebiet ein Naturschutzgebiet ist, steht die Stadtverwaltung bereits in Kontakt mit der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt. u Die Projekte: Alle öffentlichen Schulen in Rottweil seien eingeladen, sich punktuell oder langfristig an Projekten zu beteiligen. "Damit öffnen wir den Eckhof für alle Rottweiler Schulen", heißt es. So soll es Projekte rund um Tiere, Ernährung, Naturschutz oder Bauen geben. Bei Letzterem, dem Projekt Bauen, komme den beruflichen Schulen eine besondere Rolle zu. So ist geplant, den alten Schafstall zur Natur-Schule und zum Kommunikationszentrum umzubauen. "Diesen Ort selbst zu schaffen, ist ein weiterer zentraler inhaltlicher Punkt für gemeinsame Projekte mit den öffentlichen Schulen." u Der Vaihinger Hof als Zentrum für Bildung, Gesundheit und Kommunikation könne neben seiner Funktion für die regionale Gesundheitsförderung, Lehrerbildung nicht nur inhaltlich, sondern auch aufgrund seiner geografischen Lage zu einem Aus- und Fortbildungszentrum für Fachleute unterschiedlichster Fachrichtungen werden.

Alle, die mit Menschen, Menschenführung und der Organisation von Sozialen und/oder Lern-Prozessen zu tun hätten, – ob in Medizin, Wirtschaft, Therapie, Lehren/Lernen oder in sozialen Organisationen – würden neue Entwicklungsmöglichkeiten, nicht nur für ihre eigene Gesundheit, sondern auch für ihre Fähigkeit konstruktiv und symmetrisch zu kommunizieren, finden. Dies gelte ganz besonders auch für die Neuausrichtung der Lehrerausbildung, die in den nächsten Jahren deutschlandweit anstehe, äußert die Stiftung. Fachleute aus Medizin, Psychologie/Psychotherapie, Pädagogik und insbesondere der Lehrerausbildung bekämen Angebote zur fachlichen Aus- und Weiterbildung.

Weitere Informationen: www.projekt-zukunft-rottweil.de