Kräfte von Polizei, DRK und Gesundheitsamt sind in Rottweil im Einsatz. Zugbegleiter schlägt Alarm.
Rottweil - Corona-Alarm am Donnerstagnachmittag am Bahnhof Rottweil: Ein Zugbegleiter hatte die Polizei informiert, weil ein Mann stark hustend und offensichtlich mit Fieber im Zug saß. Er wurde am Bahnhof Rottweil unter Schutzmaßnahmen aus dem Zug geholt und von einem Arzt des Gesundheitsamts mitgenommen.
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Das Ministerium hat konsequente Maßnahmen zum Infektionsschutz angekündigt – auch mit Hilfe der Polizei. Das zeigte sich am Donnerstag am Bahnhof Rottweil. Wie das Polizeipräsidium Konstanz auf Nachfrage bestätigt, hatte ein Zugbegleiter bei der Notfallleitstelle in Karlsruhe Alarm geschlagen. Ein Reisender im IC 2388, unterwegs von Singen nach Stuttgart, weise eindeutige Symptome auf und müsse aus dem Zug gebracht werden. Polizei und DRK sowie Mitarbeiter der Deutschen Bahn eilten an den Rottweiler Bahnhof, um den Zug abzupassen. "Die Bundespolizei hatte keine Kräfte zur Verfügung", so ein Polizeisprecher in Konstanz. Diese sei nicht zuletzt durch die schwierige Situation an den Grenzen überlastet, weshalb Polizeibeamte aus Rottweil Amtshilfe leisteten.
Der Zug erreichte den Bahnhof um 13.16 Uhr auf Bahnsteig fünf. Der 28-Jährige wurde unter Schutzvorkehrungen aus dem IC herausgebracht und verblieb zunächst, mit Schutzmaske versehen, abgesondert von anderen Reisenden auf dem Bahnsteig.
Ein Arzt des Gesundheitsamts eilt im Laufschritt herbei Einige Zeit später eilte ein Arzt des Gesundheitsamtes mit Schutzmaske im Laufschritt herbei. Er nahm den Mann nach kurzem Check mit. Der Betroffene trottete ohne große Regung hinterher und nahm auf dem Rücksitz des Wagens des Gesundheitsamts Platz, bevor dieser davonbrauste. Der 28-Jährige wirkte sichtlich angeschlagen.
Die Polizei nahm übrigens die Gelegenheit wahr, um einige Reisende darauf hinzuweisen, dass rauchen auf dem Bahnsteig nicht erlaubt ist.
Deutsche Bahn setzt Corona-Notfallplan ein
Laut Corona-Notfallplan der Deutschen Bahn (DB) wird der betroffene Bereich des Zuges nach solch einem Einsatz gesperrt und nach der Fahrt professionell desinfiziert. Alle Fahrgäste werden laut DB im Anschluss durch das Zugpersonal informiert, dass sie ihre Kontaktdaten hinterlegen sollen, um Behörden im Bedarfsfall zu ermöglichen, sie zu kontaktieren.
Oberste Priorität sei immer, eine erkrankte Person beim nächsten geeigneten Halt an Rettungskräfte zu übergeben und die medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Das Bordpersonal in den Zügen sei im Umgang mit erkrankten Fahrgästen geschult. Das Sicherstellen medizinischer Versorgung und die Übergabe an ärztliche Rettungskräfte sei klar geregelt.
Die Bahn appelliert an die Vernunft der Menschen: Wer Fieber, Husten und Atembeschwerden habe, solle zu Hause bleiben und telefonisch medizinische Hilfe über die Bereitschaftsdienste oder den Hausarzt suchen. Ein Aufruf, dem der 28-Jährige am Donnerstag nicht gefolgt ist. Die Polizei geht davon aus, dass im Gesundheitsamt ein Test erfolgte. Näheres ist bislang nicht bekannt.