"Zurück ins Leben" aus der Feder von Gerhard MauchFoto: Gischbl Foto: Schwarzwälder Bote

Psychatrie: Gischbls elfte Arbeit

Rottweil. Entwicklungspolitik und Frieden – das waren bislang die Themen, mit denen sich Gerhard "Gischbl" Mauch in seinen Comics vor allem beschäftigte. Nun erscheint von ihm ein neues Werk unter dem Titel "Zurück ins Leben". Und in dieser Dokumentation arbeitet er das schwierige Thema Psychatrie auf.

Seit 1996 gestaltet Mauch immer wieder solche Kurzcomics mit fünf bis 20 Seiten Umfang. "Zurück ins Leben" ist die elfte Arbeit dieser Form. "Die Realisierung hat lange gedauert", erzählt Mauch. Bereits im Sommer 2018 habe die konkrete Arbeit an dieser nun vorliegenden Bildgeschichte begonnen. "Die seelische Erkrankung steht im Vordergrund. Wobei ja bekannt ist, dass sich Seele und Körper in komplexen Prozessen gegenseitig bedingen", verrät Mauch, dass sich im Heft trotz des ernsten Themas durchaus auch positive und humorvoll aufbereitete Lösungsansätze fänden.

Die Anregung, das Thema Psychiatrie aufzugreifen, sei von einer psychiatrieerfahrenen Frau aus Bremen gekommen, die gleichzeitig comicaffin ist. Sie wollte die erste Umsetzung der Psychiatriereform durch das Bundesland Bremen in eine Bildgeschichte umsetzen, fragte deshalb bei "Gischbl" nach und so entstand die beigefügte Comicdoku, in der Figuren wie die Bremer Stadtmusikanten, Rio Reiser, Jack Nicholson, Günter Wallraff und Nina Hagen Auftritte haben.

Einen Bereich, über den erst jüngst ein RTL-Fernsehformat, der Deutschlandfunk und Amnesty International wegen massiver Verletzungen der Menschenrechte berichtet haben, in einem Comic aufzugreifen, macht für Gerhard Mauch durchaus Sinn. Es handle sich um ein sehr aktuelles und brisantes Thema. Laut Amnesty International werden rund 900 000 Fälle jährlich in psychiatrischen und psychotherapeutischen Fachabteilungen der Kliniken registriert. Rund die Hälfte davon sei älter als 45 Jahre. Weiter schreibe das Ärzteblatt, dass zehn- bis 18-jährige Jugendliche zunehmend unter Depressionen litten. "Also genug Grund, auch in Schulen etwa mit einem Comic darauf einzugehen", findet Mauch.

Trotzdem sei es schwierig gewesen, Förderer zu finden und die nötigen Mittel zu aquirieren. Unterstützung komme auch aus Rottweil durch den Förderverein für psychisch Kranke.  "Zurück ins Leben" hat 28 Seiten im Din-A4-Format und kostet 4,70 Euro. Für Wiederverkäufer, psychiatrische und kulturelle Institutionen und Bildungseinrichtungen ist das Comic vergünstigt zu bekommen – bei Gerhard Mauch, E-Mail gischbl13@web.de und Telefon 0741/1 75 79 03, sowie im Buchhandel.