Landtagsabgeordneter Stefan Teufel dankte Kreisgeschäftsführer Wilfried Hennemuth für sein fast 25-jähriges Schaffen für den CDU-Kreisverband. Foto: King Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Klausurtagung Fokus auf Wirtschaft und Bildungspolitik / Schelte für Landesregierung

Kreis Rottweil. Bei der Klausurtagung des CDU-Kreisvorstands in Schenkenzell überstrahlte eine Personalie auch die wichtigsten Sachthemen: Nach 24 Jahren und acht Monaten – in denen vier Kreisvorsitzende "unter ihm gedient haben", so an diesem Abend ein geflügeltes Wort – wurde Kreisgeschäftsführer Wilfried Hennemuth in einem bewegenden Festakt in den Ruhestand verabschiedet.

 

Hochachtung für die Leistung des vor fast 80 Jahren in Hessen geborenen, mit Ecken und Kanten ausgestatteten früheren Berufssoldaten kam in den Beiträgen des CDU-Kreisvorsitzenden Stefan Teufel, des Bezirksvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Andreas Jung und des Europaabgeordneten Andreas Schwab zum Ausdruck. Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bedankte sich für die langjährige souveräne Begleitung des politischen Haudegens mit einem Buch von Bundeskanzlerin Angela Merkel samt einer alles andere als alltäglichen Widmung.

Personen und Programme: Das gilt auch für Volker Kauder, der als Fraktionschef in Berlin an entscheidender Stelle bei den Koalitionsverhandlungen mit der SPD beteiligt ist, betonte dass alles getan werden müsse, um Wachstumsprozesse für Gestaltungssielräume zu unterstützen. Der Zimmerner Landtagsabgeordnete Stefan Teufel schlägt in die gleiche Kerbe. Deswegen hatte er Heinz-Rudi Link, den Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Schwarzwald-Baar-Heuberg, zum ausführlichen Gespräch eingeladen. Dieser ist dabei, die "Gewinnerregion" (so der von ihm geprägte Begriff) zu stärken mit der Gründung einer Fachkräfteallianz, mit Kooperationen mit zahlreichen wichtigen Institutionen, mit der Schaffung einer Willkommenskultur in Kommunen und Unternehmen.

Zu jeglichen Standortbedingungen gehören gute Schulen. Es sei ein offenes Geheimnis, dass es im Bildungsbereich in Baden-Württemberg seit dem Regierungswechsel sehr viel Unruhe und Verunsicherung gebe, betonte Volker Schebesta, Landtagsabgeordneter des benachbarten Wahlkreises Offenburg. Enttäuschung und Unmut insbesondere bei Lehrern seien groß, so über die schon eingeleitete und bis zum Jahr 2020 geplante Reduzierung der Lehrerstellen um 11 600 oder über die "ideologisch überfrachtete" Einführung der Gemeinschaftsschule. Die dabei enthaltene Vorgabe, keine Leistungsdifferenzierung zuzulassen, gebe es nur in Baden-Württemberg, kritisierte Schebesta eine Konzeption, die der Vielfalt und den Bedürfnissen der Schüler nicht gerecht werde. Der Experte betont: "Es muss ein Ende haben mit den dauernden Strukturveränderungen." Mit dieser Maßgabe, so der christdemokratische Bildungspolitiker, habe seine Fraktion jetzt Eckpunkte für ein Schulkonzept vorgelegt, das den Anforderungen und den unterschiedlichen Bedürfnissen an die heutige Schule gerecht werde.