Mitglieder und Stadträte von FFR und Bündnis 90/Die Grünen lassen sich von Volker Bucher (Zweiter von links), dem Leiter des Studienzentrums der Hochschule Furtwangen im Neckartal, die dort ausgeübte Forschung erläutern. Foto: HFU Studienzentrum Neckartal Foto: Schwarzwälder Bote

Netzwerk: Für SchuleWirtschaft weitere Ideen

Der Standort der Hochschule Furtwangen (HFU) im Neckartal hat sich zum Hotspot der angewandten Forschung entwickelt. Der leitende Professor Volker Bucher plant jetzt zusammen mit Christine Schellhorn vom Netzwerk SchuleWirtschaft Region Rottweil einen Verein Campus Plus.

Rottweil. Die Ideen und Ziele dazu erläuterte er Mitgliedern von FFR und Bündnis 90/Die Grünen bei einem Besuch des Studienzentrums. Mit Campus Plus soll ein Konzept zur Aufwertung und Sicherung der Rottweiler Zweigstelle der Hochschule Furtwangen greifen. Dabei sollen Berufsorientierung und Bildungsangebote der Region Rottweil zusammengefasst werden. Erlebte Phänomene an Exponaten aus dem Bereich Technik und Naturwissenschaften sollen die Brücke schlagen zu Unternehmen und den dort ausgeübten Berufen. Bucher will für das Projekt, für das noch Räumlichkeiten gesucht werden, rund 40 Unternehmen aus der Region einbinden.

Stadträte und weitere Forumsmitglieder zeigten sich angetan von dem Plan. Jugendliche könnten so beim praktischen Lernen gut an Berufsbilder herangeführt werden, sind sich FFR-Stadtrat Reiner Hils und sein grüner Ratskollege Hubert Nowack einig. Michael Leibrecht hebt die Unterstützung der Kinder und Jugendlichen, die vor Ort leben, hervor. Man müsse in die Breite wirken, um junge Menschen in der Region zu halten. "Wenn die Firmen Dinge anbieten, die eine Brücke zur eigenen Produktion schlagen, dann begeistert das Kinder und Jugendliche", meint Grünen-Stadträtin Ingeborg Gekle-Meier.Wichtig sei, in ein solches Projekt nicht nur die Global Player der Region mit einzubinden, sondern auch kleinere innovationsstarke Firmen zu beteiligen, betont FFR-Stadträtin Elke Reichenbach. Heide Friederichs merkt kritisch an, dass bei solchen Kooperationen darauf zu achten, dass die Wirtschaft nicht zu starken Einfluss nehme.

Das geplante Projekt sieht Bucher als optimale Ergänzung zum bestehenden Studienzentrum im Neckartal. Dort wird seit 2016 angewandte und durch Drittmittel aus der Industrie finanzierte Forschung vor allem in den Bereichen Medizintechnik und Robotik betrieben. Die Kooperation mit lokalen und regionalen Unternehmen sowie den Schulen im Landkreis stehe im Vordergrund. Insgesamt 1,7 Millionen Euro flossen seit der Gründung in den Standort im Neckartal. Für 2019 sind weitere Investitionen geplant. Die Zukunft des Standorts ist allerdings noch nicht gesichert. Die HFU baut zurzeit ihre Räume in Villingen-Schwenningen aus und könnte die Forschung zurückholen, sollte die Region Rottweil sich nicht an einer Finanzierung des Standorts beteiligen. Das würde die Stadt jährlich einen Betrag kosten, der die standortbezogenen Kosten deckt. Geld, das die Stadträte von FFR und Grünen in der Sicherung des Rottweiler Hochschulstandortes gut angelegt sähen.