Das Ehepaar Meertz genießt das Camperleben in vollen Zügen. Besonders gern in Rottweil. Foto: Flammer

Wie Ehepaar aus Berchtesgaden geht es vielen Campern. "Stellplatz bietet alles außer Wi-Fi".

Rottweil - Sie fahren seit Stunden auf der Bundesstraße. Eigentlich wollen sie keinen Halt machen. Doch dann kommt ganz unverhofft ein Camperschild. Das Rentnerehepaar kann nicht widerstehen und folgt dem Wegweiser, der die beiden nach Rottweil bringt.

"Der erste Eindruck ist positiv", meint Herbert Papelitzky und weist auf die schöne Lage hin. "Hier ist es ruhig, sauber und der Schmetterlingsflieder blüht", lobt der 68-Jährige und ein Lächeln umspielt sein Gesicht. Er und seine Frau hatten ursprünglich ein ganz anderes Tagesziel, aber dann haben sie den Wegweiser zum Rottweiler Wohnmobilstellplatz erspäht und sind ihm gefolgt. "Das ist das Tolle am Camperleben. Wir fahren morgens los und wissen nicht, wohin es uns verschlagen wird", schwärmt Helga Papelitzky. Sie kommen aus Berchtesgaden und sind auf dem Rückweg vom Moseltal in ihre Heimat. Doch sie werden nicht lange bleiben. Denn Rottweil ist für das Ehepaar nur eine Zwischenstation.

Genau wie für die meisten anderen Gäste, die hier für eine Nacht in Rottweil campen. Doch nicht für das Ehepaar Meertz, die nahe der niederländischen Grenze wohnen und aus dem Landkreis Viersen stammen. Sie kommen bereits zum dritten Mal hier her und bleiben gerne auch mal länger. "Der Stellplatz für Wohnmobile in Rottweil kommt sehr gut an", versichert der stolze Hundebesitzer. "Jeden Morgen wird der Abfall geleert, es ist sehr sauber und die Gegend lädt zum Verweilen ein", stimmt ihm seine Frau zu. Es sei noch gar nicht lange, dass sie als Camper die Gegend erkunden. Dank einem Wohnmobilhändler seien sie vor einem halben Jahr auf Rottweil und Umgebung aufmerksam geworden.

Auf den ersten Blick nichts zu bemängeln

Ein anderes Ehepaar aus Fulda ist gerade erst angekommen und hat es sich nun auf seinen Campingstühlen bequem gemacht. Schon lang hätten sie die Idee gehabt, die älteste Stadt Baden-Württembergs zu besichtigen, nun habe es endlich geklappt, freut sich der Fuldaer. Nach einem langen Tag auf der Autobahn wollen die beiden ihren Abend bei frühsommerlichem Ambiente in der Rottweiler Fußgängerzone ausklingen lassen, bevor sie am nächsten Morgen ihre Reise in die Toskana fortsetzen. "Wir sind über einen Wohnmobilführer auf diesen Stellplatz aufmerksam geworden" meint der 51-Jährige und hat auf den ersten Blick nichts zu bemängeln.

Auch das Ehepaar aus Utrecht ist über einen Campingplatzführer auf Rottweil gestoßen. Allerdings vermissen die beiden Rentner einen Wi-Fi-Zugang, der ihrer Ansicht und Erfahrung nach oftmals ein Grund für die Standortwahl sein könne. Doch ansonsten haben auch sie nichts auszusetzen. "Es gibt Strom- und Wasseranschluss, man kann seinen Abfall entsorgen und dazu ist die Gebühr von fünf Euro pro Nacht und Wohnmobil sehr billig" zieht der Niederländer insgesamt eine positive Bilanz. Er und seine Frau sind, wie schon viele Jahre zuvor, für eine Woche auf dem Neckartalradweg unterwegs. In Rottweil jedoch sind sie das erste Mal. "Gerade für uns Rentner ist diese ebene Strecke ideal", meint der 67-Jährige. Noch eine Nacht, dann ist ihr zweitägiger Aufenthalt vor Ort schon wieder vorbei.

"Wir werden Rottweil in positiver Erinnerung behalten", verspricht der leidenschaftliche Camper und seine Frau nickt zustimmend. Ebenso wie das Ehepaar Meertz kämen auch sie gerne wieder zu Besuch.