Mit Stolz blicken die aktuellen Abordnungen der Ringzünfte aus Aistaig, Bochingen, Boll, Epfendorf, Hochmössingen und Waldmössingen mit Ringpräsident Achim Seepold (am Mikrofon) auf 50 Jahre Erfolgsgeschichte, Traditionen und Brauchtum zurück. Foto: Fahrland

Brauchtum: Narrenring Oberer Neckar begeht 50. Geburtstag mit tollem Potpourri an Darbietungen

Der Narrenring Oberer Neckar mit den Mitgliedszünften Aistaig, Bochingen, Boll, Epfendorf, Hochmössingen und Waldmössingen feierte in sehr gelungener Weise sein 50-jähriges Bestehen in der Kastellhalle Waldmössingen.

Kreis Rottweil. "Ich freue mich, dass ich Ringpräsident sein darf", ging Achim Seepold sichtlich das Herz auf beim Anblick der von Ringzünften und geladenen Gästen voll besetzten Halle. Auch Stellvertreter Berndt Buck genoss es, "Teil dieser großen Familie zu sein". Schriftführer Oliver Langenbacher und Kassierer Manuel Häring, der Zunftmeister von Waldmössingen, komplettieren die aktuelle Spitze des Narrenrings, der reihum schon 28 Ringtreffen ausgerichtet hat.

Dem Hochmössinger Ex-Präsidenten Georg Schillinger war es eine besondere Ehre, vor dem Brauchtumsauftritt der Ringzünfte auf alte Fasnetszeiten, das Testtreffen und die Gründung des Narrenrings 1969 zurückzublicken.

Brauchtum bewahren – Traditionen leben, heißt das Motto

Narren aller Mitgliedszünfte, teilweise auch Elferräte und Musiker, marschierten unter den Klängen des Musikvereins Waldmössingen unter der Leitung von Robert Stuhlberg in altem Häs oder Kostüm ein, um eine noch nie dagewesene Rückschau auf das ideelle Fundament des Narrenrings zu präsentieren.

Unikate wie der Metzger-hansel, seltene Exemplare, darunter fast in Vergessenheit geratene Dachbodenfunde, und Kuriositäten wie die aus Granatenhülsen gefertigten Schellen geben ein beeindruckendes Zeugnis vom hiesigen Geschehen im Rahmen der schwäbisch-alemannischen Fasnet.

Bewusst hatte man den ersten Programmteil vor den Sektempfang der Ehrenmitglieder und Gäste aus Politik und Brauchtum gestellt. Da sich die Obrigkeit in der Fasnet nicht so wichtig nehmen müsse, sagte Schrambergs Oberbürgermeister und Schirmherr Thomas Herzog kurz und bündig. Präsidenten befreundeter Narrenvereinigungen und Narrenzünfte zogen bei ihren Gratulationen und Geschenkübergaben symbolisch den Hut vor dem tollen Schaffen des Narrenrings.

Für Zunftmeister Häring eine ganz besondere Laudatio

"Es ist sehr wichtig in heutiger Zeit, dass es eine ordentliche Fasnet geit", betont zum Beispiel Waldgau-Präsident Franz Kern. Den Oberndorfer Zunftpräsidenten Eberhard Schmid freut es, dass Oberndorf den Narren der Ringzünfte teilweise Pate gestanden haben durfte.

Unter der Regie von Moderator Werner Schinacher aus Epfendorf erreichte die Stimmung im Saal im zweiten Teil ihren Höhepunkt. Dabei eroberten die Ringzünfte mit Männerballett, Büttenrede, Gesang mit Lokalkolorit, früheren Bürgerballauftritten und bejubelten Showtänzen von Frauen und Männern die Bühne.

Mit ihrer Laudatio und einem Präsent für sein außerordentliches Engagement rührten Zunftmeisterstellvertreter Reiner Fus und Gildemeister Michael Roth ihren Zunftmeister Manuel Häring zu Tränen, der als Fünfjähriger seine erste Büttenrede hielt und seit 2010 die Geschicke der Narrenzunft Waldmössingen leitet.

Die Stimmungsband "Nimm zwei" spielte zum Tanz, und in der Bar konnte bis in die Morgenstunden gefeiert werden.