Wo vor kurzem noch die alte Brücke über die Prim führte (hier der Blick in Richtung Bahndurchlass bei der Firma Mahle), hat ein Bagger bereits das Steilufer für den Neubau bearbeitet. Foto: Wolf

Fußgänger und Radfahrer müssen Umwege in Kauf nehmen.

Rottweil - Spaziergänger wollen es immer noch nicht so recht glauben, auch Radfahrer sind genervt: Auch gut eine Woche, nachdem die Brücke über die Prim bei der Firma Mahle abgerissen wurde, stehen Menschen ratlos dort.

Wer an vertrauten Platz der Primbrücke  nach einer Möglichkeit sucht, wie er  von Göllsdorf zum Unteren Bohrhaus oder von der Altstadt zur Roten Steig gelangen soll, dem bieten sich zumindest teilweise Alternativen, ohne deshalb große Umwege in Kauf nehmen zu müssen. Wer vom Unteren Bohrhaus kommend möglichst direkt nach Göllsdorf will, kann den  – zugegeben nicht sehr komfortablen – Weg entlang des Bahndamms, also links der Prim, nehmen. Radfahrer tun sich hier, jetzt, wo das Gras hoch steht, allerding srecht schwer. Sie sollten lieber die Primtalstraße hoch fahren und oberhalb der Firma Günthner rechts in die Oswald-Klein-Straße abbiegen. Von dort führt entlang des Geländes des städtischen Betriebshofs ein Fuß- und Radweg zur Alemannenstraße. Von dort geht es – rechts abbiegend – über die Rottweiler Straße nach Göllsdorf.

Zur Roten Steig gibt es von der Altstadt aus allerdings keinen direkten Zugang mehr: Er führt zwangsweise zuerst nach Göllsdorf und von dort über den rechts der Prim verlaufenden, gut ausgebauten, geschotterten Weg zum Fuß der Roten Steig – in Stadtplänen auch als Fortführung der Primtalstraße bezeichnet.

Mit diesen Gegebenheiten müssen sich Spaziergänger wie Radfahrer während der nächsten Monate arrangieren, denn der Neubau der Primbrücke wird voraussichtlich erst Ende Oktober fertig gestellt. Die Stadt Rottweil muss für dieses Projekt gut 444 000 Euro aufbringen. Dafür soll am Ende eine Brücke stehen, die auch schweren Lasten gewachsen ist: bis zu 40 Tonnen.

Der Ersatz des maroden, alten Brückleins geschieht vor dem Hintergrund, dass im kommenden Jahr ein bedeutenderes Projekt ansteht: Der Umbau der Primbrücke im Zug der Kreisstraße 5542, die, von der Altstadt kommend, als Rottweiler, Württemberger, Schul- und Feckenhauser Straße durch Göllsdorf führt. Die Fahrbahn dieses Bauwerks ist schmaler als die Kreisstraße und bietet beidseitig nur sehr schmale Gehwege. Aufgrund dieser Bauarbeiten muss die Brücke zeitweise gesperrt werden. Die neue Brücke bei der Firma Mahle bietet dann vor allem Rettungsfahrzeugen die Möglichkeit, ohne große Umwege nach Göllsdorf zu gelangen. Über die alte Brücke wäre dies nicht möglich gewesen.