Von der Schulbank an die Werkbank: Dieser Sprung soll Schülern mit einer Dualen Ausbildungsvorbereitung leichter ermöglicht werden. Symbolbild. Foto: Bockwoldt

Neuer Bildungsgang an Beruflichen Schulen: Schritt zu einer Lehrstelle soll erleichtert werden.

Kreis Rottweil - Von der Schule zum Beruf: Dieser wichtige Schritt ist für leistungsschwächere Schüler oft mit hohen Hürden verbunden. Für ein besseres Gelingen sollen deshalb an den Beruflichen Schulen Oberndorf-Sulz ab dem neuen Schuljahr besondere Akzente gesetzt werden.

Der im Rahmen landesweiter Modellversuche geschaffene neue Bildungsgang Duale Ausbildungsvorbereitung soll dafür sorgen, dass Jugendliche aus schulischen Übergangssystemen gezielter und zügiger dem Lehrstellenmarkt mit vielen unbesetzten Stellen zugeführt werden. Dies soll mit einem speziellen Betreuungsmanagement mit 1,5 Personalstellen gewährleistet werden. Der Landesanteil der förderfähigen Personalausgaben liegt bei maximal 70 Prozent, für den Landkreis als Schulträger ist nach heutigem Stand mit jährlichen Kosten von 33 000 Euro zu rechnen.

Bis 2018 ist der Modellversuch zunächst einmal terminiert. Für Susanne Galla, Leiterin des Berufsschulzentrums Oberndorf-Sulz, scheint aber klar zu sein, dass nach Einrichtung des neuen "Schulweges" die Fakten schnell für eine langfristige Etablierung sprechen werden. Im nördlichen Berufsschulbereich des Landkreises soll ab September mit einer AVdual-Klasse von 40 Schülern begonnen werden mit der Zielsetzung, "die Warteschleifen der Jugendlichen im Übergangssystem" deutlich zu verkürzen. Das neue Schulangebot wird auch als wichtiger Beitrag zur Standortsicherung des Berufsschulwesens im Kreis Rottweil angesehen, wie in einer Kreistagsvorlage betont wird.

Genauer schulpolitischer Weg ist noch nicht ausdiskutiert

Der Sozial-, Kultur- und Schulausschuss gab in seiner Sitzung am Montag einhellig grünes Licht für das Vorhaben. Der weitere schulpolitische Weg scheint aber noch nicht ausdiskutiert zu sein. Während die Kreisverwaltung in Aussicht stellt, dass sich ab 2017/18 die weiteren Beruflichen Schulen des Landkreises in Rottweil und Schramberg dem Modellversuch anschließen könnten, gibt sich der geschäftsführende Schulleiter Axel Rombach hinsichtlich einer solchen Generaloffensive im Landkreis reservierter. Hier scheint bisher eher die Devise zu gelten, das AVdual-Konzept am Standort Oberndorf-Sulz zu konzentrieren, um eventuell im Gegenzug nicht in diesem Förderprogramm angesiedelte Schüler den Einrichtungen in Rottweil und Schramberg zuzuführen.

Diese Andeutung rief bei der Beratung am Montag auch Widerspruch hervor. Nicht zuletzt mit dem Hinweis auf die Absicht, möglichst wohnortnah zu beschulen.

Für die allgemeine Schulsozialarbeit an den gewerblichen Schulen des Kreises Rottweil gibt es ab September außerdem eine Personalerhöhung um 0,2 auf 4,7 Stellen. Auch die hohe Zahl an dem Landkreis zugewiesenen schulpflichtigen Asylbewerbern mache dies notwendig. Da das Land jede Stelle mit 16 700 Euro fördert, steigen für den Landkreis die jährlichen Kosten von 203 000 auf 212 000 Euro.

Für zwei Stellen der Jugendberufshilfe erhält der Landkreis eine Förderung durch den Europäischen Sozialfonds (55 430 Euro) und eine Landesförderung (21 000 Euro). Damit verbleiben diesem noch jährliche Kosten von 34 000 Euro.