Kabiszunft: Helmut Sauter kündigt Abschied an / Er schickt Abstauber letztmals auf die Reise
Rottweil-Altstadt (kw). Traditionell hat die Altstädter Narrenzunft die Fasnetsaison 2020 mit dem Abstauben eröffnet. Dazu trafen sich Mitglieder, Abstauber und Musiker der Altstädter Kapelle am Morgen des Dreikönigstags im Pflugsaal.
Dreikönig sei ein sogenannter "Großtauschtag", verkündete Helmut Sauter, der erste Narrenmeister der Altstädter Kabiszunft, und sagte weiter: "Statt em Christbaum in de Ecke, kommt Girlande nuff en Decke, manches Kripple macht heut ratz fatz, schöne Narrapüpple wieder Platz."
Zusammen mit der Musikerschar zogen die Abstauber in den Pflugsaal ein. Dazu erklang der Rottweiler Narrenmarsch. Im Saal warteten trotz sonnigen Wetters zahlreiche, schon närrisch gestimmte Zunftmitglieder und Gäste. Mit der Proklamation in gereimten Versen des Narrenmeisters startete die Kabisnarrenzunft in das neue Jahrzehnt. Für Sauter war es das 20. Mal, dass er die Herren in Frack und Zylinder auf die beschwerliche Reise schickte.
Er klang etwas wehmütig. Denn: Es sei nun auch das letzte Mal, dass er bei diesem Anlass als Narrenmeister hier stehe, verriet der Altstädter Narrenchef. Bei der Generalversammlung am 18. Januar 2020 ende seine Amtszeit. Sein flehender Appell an die Besucher: "Drum bitte ich euch älle ihr Leit, begleitet mich durch meine Abschiedszeit, standet mir bei, wenn hernieder ich senke, heit obend ab neine in de Altstadtschänke."
Der bald ausscheidende oberste Kabisnarr erinnerte die Abstauber an ihre Pflichten und an den närrischen Verhaltenskodex. "Wia sag is dene, noach de Kleidle zum schaue, und it bloß noach de Oberweite vo de anwesende Fraue, denket auch ans Weitergange, oi Glas Wei könnt au mol lange."
Mit närrischer Marschmusik umrahmten die Altstädter Musiker die Zeremonie.
