Die Familien erleben einen spannenden Streifzug an der Eschach. Foto: Kraus Foto: Schwarzwälder Bote

Streifzug: Kleine Gewässerforscher an der Eschach unterwegs

Rottweil. "Gewässergüte – gut", so lautet das Ergebnis der kleinen Gewässerforscher beim Wasser-Entdecker-Streifzug von BUND, Nabu und Lokaler Agenda Rottweil am vergangenen Sonntag.

Zunächst wurden die Eigenschaften des Wassers in der Eschach von den Kindern begeistert untersucht: Wassertemperatur, Wasserhärte, pH-Wert, Nitratgehalt. Immerhin sind fast alle Lebewesen in Bach und Fluss an bestimmte Wasserwerte angepasst. Aber das heißt auch umgekehrt, dass die Tiere im Bach etwas über die Wasserqualität verraten. Dann gingen Kinder und Eltern voll ausgerüstet mit Keschern, Sieben, Pinseln, Wannen und Becherlupen in der Eschach auf die Suche nach Kleinlebewesen. Entdeckt wurden Köcherfliegenlarven, Eintagsfliegenlarven, Flussnapfschnecken, Bachtaumelkäfer und Prachtlibellenlarven. Nur die ausgewachsenen Prachtlibellen ließen sich nicht blicken. Dafür erklärte Geoökologin Christina Kraus den Kindern anhand von Fotos die wunderbare Verwandlung einer Libellenlarve in eine Libelle. "Im Gewässer leben tatsächlich oft die Larven, man könnte sagen die Kinder, vieler Insekten – für sie sind die Flüsse und Bäche das Kinderzimmer", erklärte Kraus den zwölf teilnehmenden Familien. "So könnt ihr gut verstehen, warum es wichtig ist, die Gewässer sauber zu halten – ihr wollt ja auch nicht, dass jemand einfach euer Kinderzimmer verschmutzt, oder?"

An einer mitgebrachten Libellenlarvenhaut konnten die Exkursions-Teilnehmer die sogenannte "Fangmaske" der Unterwasser-Jägerbegutachten. Besonderen Spaß hatten die Kinder bei einem Experiment, bei denen sie Fichtenzapfen von der Brücke werfen konnten, um die Fließgeschwindigkeit zu testen. Die Erwachsenen lauschten interessiert, als sie erfuhren, dass die Eschach in früheren Zeiten "geradeaus" bis in die Donau geflossen ist, bis sich der Neckar in sie hinein gegraben und sie umgeleitet hat.