Die Akteure gleich zweier Musikvereine sorgten für ein besonderes Klangerlebnis in der Rottweiler Stadthalle. Fotos: Weisser Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Auftakt zum 130-Jährigen Bestehen des Musikvereins Altstadt mit Fluorner Musikern auf der Bühne

Mit einem beeindruckenden Gemeinschaftskonzert hat der Musikverein Rottweil-Altstadt das Festjahr anlässlich seines 130- jährigen Bestehens eröffnet.

Rottweil (kw). Beim gemeinsamen Auftritt des Altstädter Musikvereins und der Gastkapelle aus Fluorn musizierten 90 Aktive in der gut besetzten Rottweiler Stadthalle. Das große Blasorchester unter Leitung von Axel Zimmermann erzeugte dabei ein beachtliches und sehr homogenes Klangvolumen.

Begeistert waren die Zuhörer aber ebenso von der disziplinierten Spielweise der Akteure, die bei den vielen Piano-Passagen immer wieder zum Ausdruck kam. Dem Publikum gefiel auch die Stückeauswahl, für die der musikalische Gesamtleiter verantwortlich zeichnete. Der kräftige und lang anhaltende Applaus war alles andere als nur eine obligatorische Pflichtbekundung. Große Begeisterung war in den Reihen der Gäste zu spüren. Willig folgte die enorme Musikerschar dem Dirigenten und setzte dessen Vorstellungen zur Interpretation der ausgewählten Werke um. Kein Wunder: Die beiden Kapellen stehen schon seit mehreren Jahren unter Leitung des früheren Altstädter Trompeters. Und zudem sind beide Orchester Ende des vergangenen Jahres in Fluorn schon mal zusammen aufgetreten.

Zum Auftakt hörte das Publikum den Militärmarsch "Marsch des 4. Hannoverschen Infanterie Regiments". Danach folgte die Ouvertüre "Choreography" von Robert Sheldon. Unterschiedliche Tanzmelodien aus verschiedenen Ballett- und Bühnenproduktionen beinhaltete dieses gefällige Werk. Ausdrucksstark – auch dank der Größe des Orchesters – setzten die Musiker die musikalische Erzählung von Steven Reineke um. Das Buch "Die Hexe und die Heilige" von Ulrike Schweikert – es befasst sich mit den Hexenverfolgungen im Mittelalter – lieferte dem Komponisten die Vorlage für seine mit interessanten Taktwechseln versehene Tonschöpfung. Gefordert war hierbei besonders das Schlagzeugregister.

Noch mehr im Mittelpunkt stand das Schlagwerk -Team beim nächsten Stück: "The Sound of Ireland" von Guido Rennert. Bekannte Melodien von der Grünen Insel, mal melancholisch oder beschwingt wie der Titel "Lord of the Dance", wechselten sich in diesem Arrangement ab. Mit Trommelstöcken und kleinen Hämmerchen schlugen die Schlagzeuger bei der irischen Tanzmusik auf einem Tisch den furiosen Rhythmus. Eine Wiederholung des rasanten Schlussteils war nach dem üppigen Beifall fällig. Mit unterschiedlicher Marschmusik verabschiedeten sich die Musiker beider Vereine. Zuerst erklang der amerikanische "March from 1941". Als Zugabe gab es dann noch den Klassiker "Florentiner Marsch".

Die Fluorner Musiker durften sich vor dem gemeinsamen Auftritt mit zwei Stücken, unter anderem der lebhaften Ouvertüre "A Huntingdon Celebration", "warmspielen". Zum Auftakt des Konzertabends überzeugte die Jugendkapelle Rottweil-Altstadt-Bühlingen mit Lena Schlecht am Dirigentenpult.

Zum festlichen Abend passte auch die gute Bewirtung durch die Altstädter Narrenzunft. Nach dem Konzert feierten Gäste und Musiker lange im hinteren bestuhlten Hallenbereich oder im Foyer.