Bauplätze sind derzeit heiß begehrt.Symbol-Foto: Wüstneck Foto: Schwarzwälder Bote

Diskussion: Ortschaftsrat will Absenkung von 190 auf 180 Euro / Gemeinderat stimmt gegen die Empfehlung

Von Corinne Otto

Rottweil-Göllsdorf. Wie viel darf der Quadratmeter Bauland in Göllsdorf kosten? Weil der Ortschaftsrat jungen Familien entgegenkommen will, hatte er sich für eine Senkung des Quadratmeterpreises von 190 auf 180 Euro im neuen Baugebiet "Brunnenäcker III" ausgesprochen. Der Gemeinderat stimmte am Mittwochabend jedoch gegen den Empfehlungsbeschluss aus Göllsdorf und legte 190 Euro fest.

Dieser Quadratmeterpreis für Grundstücke mit Einzel- und Doppelhausbebauung passe "ins Gesamtgefüge", so Peter Hauser vom Eigenbetrieb Stadtbau. Für Geschossbauten wurden 260 Euro pro Quadratmeter veranschlagt. Derzeit laufen die Erschließungsmaßnahmen für den ersten Bauabschnitt im "Brunnenäcker III" mit insgesamt 49 Grundstücken.

Hauser merkte an, dass dem Ortschaftsrat Göllsdorf die 190 Euro für Einzel- und Doppelhausgrundstücke zu viel waren – nicht zuletzt mit Blick auf Feckenhausen, wo jüngst ein Grundstückspreis von 130 Euro pro Quadratmeter festgelegt worden war.

Ortsvorsteher Wolfgang Dreher, der am Mittwoch in der Gemeinderatssitzung dabei war, ergänzte, dass den Ortschaftsräten auch der Preissprung innerhalb des Ortes zu hoch sei. Denn 2015 wurde der letzte Bauplatz im Gebiet "Oberes Dättele" noch für 125 Euro pro Quadratmeter verkauft. "Es werden vor allem junge Familien sein, die dort bauen, denen wollen wir entgegenkommen", so Dreher.

Im Gemeinderat sah man das anders: "Wir haben einen Bauboom, da sollte man den Rahmen ausschöpfen", so Gerhard Aden (FDP). Schließlich habe man kurz zuvor von den Millionenlöchern im Haushalt gesprochen. Auch Hermann Breucha (FWV) gab zu Bedenken, dass man sich eine Preisreduzierung angesichts der hohen Nachfrage genau überlegen müsse. Günter Posselt (CDU) hielt 190 Euro ebenfalls für angemessen. "Wir schaffen neue Infrastruktur." Göllsdorf sei sehr attraktiv für Bauwillige. "Wir werden hier einen Run erleben."

Der Vergleich zu Feckenhausen könne nicht gezogen werden, weil dort die Anbindung nach Rottweil fehlt, erinnerte Arved Sassnick (SPD+FFR) an das ausschlaggebende Argument für den dortigen Preis von 130 Euro.

Auf Nachfrage von Hermann Breucha informierte Heike Boxler von der Verwaltung, dass eine Reduzierung des Verkaufspreises um zehn Euro pro Quadratmeter Wenigereinnahmen von 270 000 Euro bedeutend würden.

Der Gemeinderat sprach sich bei einer Enthaltung für den Verwaltungsvorschlag mit 190 Euro für Einzel/Doppelhäuser und 260 Euro für Geschossbauten aus. Gabriele Schneider (Grüne) gab der Verwaltung mit auf den Weg, auch Grundstücke für sogenannte Konzeptvergaben vorzuhalten.