Der Ausbildungsberuf des Augenoptikers zählt im aktuellen Jahr zu den beliebtesten. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder Bote

Statistik: Reiner: Lohnende Investition in Zukunft – persönlich wie gesamtwirtschaftlich

Kreis Rottweil. 1640 junge Menschen sind jetzt zwischen Hochrhein, Bodensee und Schwarzwald-Baar-Heuberg in eine handwerkliche Ausbildung gestartet. Das sind fast acht Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders die Bereiche Bau und Ausbau – aber beispielsweise auch das Elektrohandwerk – konnten hohe Zuwächse verzeichnen.

Steigerung in fünf Kreisen

"Wir freuen uns über die Verstärkung und können unseren neuen Auszubildenden zu ihrer Entscheidung nur gratulieren: Nie waren die Beschäftigungs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk besser und nie waren junge Talente willkommener als heute", sagt Gotthard Reiner, Präsident der Handwerkskammer Konstanz. Die Betriebe hätten nach wie vor alle Hände voll zu tun und bekämen immer neue Aufgaben: "Ob Energiewende oder Digitalisierung: Ohne Handwerker, die die neuen Technologien in die Häuser bringen und die notwendige Infrastruktur bereitstellen, wird es nicht gehen." Genauso unverzichtbar sei die wohnortnahe Versorgung mit qualitativ hochwertigen Produkten, für die beispielsweise das Lebensmittelhandwerk stehe. "Das macht eine handwerkliche Ausbildung zu einer hervorragenden Investition in die Zukunft – sowohl persönlich als auch gesamtwirtschaftlich gesehen", ist Reiner sich sicher.

Die positive Entwicklung der Ausbildungszahlen gilt für alle fünf Landkreise des Handwerkskammerbezirks Konstanz. Besonders deutlich ist sie mit 11,3 Prozent im Landkreis Rottweil, mit 10,8 Prozent im Landkreis Waldshut und mit 7,9 Prozent im Landkreis Konstanz zu spüren. Doch auch im Landkreis Tuttlingen, wo das Plus 4,7 Prozent beträgt, und im Schwarzwald-Baar-Kreis, wo die Steigerung bei 4,6 Prozent liegt, wurden wieder mehr neue Lehrverträge abgeschlossen als im Vorjahr.

Engagement trägt Früchte

Für Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner ist das ein Zeichen, dass das große Engagement für eine bessere Berufsorientierung Früchte trägt. Das Handwerk könne im Wettbewerb um die Fachkräfte von morgen seine Stärken wieder besser zur Geltung bringen als in der Vergangenheit: "Junge Menschen wissen es zunehmend zu schätzen, dass sie hier kreativ und eigenständig arbeiten können und in familiäre Betriebsstrukturen eingebunden sind."

Das mache sich auch darin bemerkbar, dass sich immer mehr Abiturienten für eine handwerkliche Ausbildung entscheiden. In den vergangenen vier Jahren stieg diese Quote von knapp zehn auf heute über 14 Prozent. Der Anteil der Lehrvertragsabschlüsse mit Geflüchteten ist ebenfalls weiter gestiegen und liegt bei 7,4 Prozent. "Das Handwerk bietet heute den unterschiedlichsten Menschen Perspektiven. Das bringt zwar einerseits Herausforderungen mit sich, führt aber auch zu einer Vielfalt und Öffnung, die den Betrieben letztlich wieder zu Gute kommt", meint Reiner.

Die beliebtesten Ausbildungsberufe sind aktuell der Kfz-Mechatroniker, der Elektroniker, der Zimmerer, der Friseur, der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, der Schreiner, der Maler, der Augenoptiker, der Metallbauer sowie der Maurer.

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