Nach dem Erdbeben am 6. April 2009 lagen weite Teile der Rottweiler Partnerstadt L’Aquila in Trümmern. Das Bild zeigt die zerstörte Präfektur der Provinz L’Aquila. Foto: Stadt Rottweil

Katastrophe in Rottweils Partnerstadt L’Aquila jährt sich zum zehnten Mal. Eröffnung am 4. April.

Rottweil. Die Erdbebenkatastrophe von L’Aquila jährt sich am 6. April zum zehnten Mal. Mehr als 300 Menschen verloren in Rottweils Partnerstadt damals ihr Leben. Zum Gedenken zeigt das Kulturamt der Stadt Rottweil eine Ausstellung, die ab Donnerstag, 4. April, bis zum 3. Mai im Alten Rathaus zu den üblichen Öffnungszeiten des Bürgerbüros zu sehen sein wird. Die Eröffnung ist am Donnerstag um 18 Uhr.

 

Am 6. April 2009 um 3:32 Uhr erschütterte die Region Abruzzen mit der Hauptstadt L’Aquila ein schweres Erdbeben. In der deutschen Partnerstadt Rottweil löste diese Nachricht eine Welle der Anteilnahme aus. Ein Hilfskonvoi half vor Ort, zahlreiche Bürger sammelten Spenden und leisteten damit einen Beitrag zum Wiederaufbau.

Die Ausstellung im Alten Rathaus erinnert an die Betroffenen in L’Aquila und der Region Abruzzen sowie an die schwere Zeit für die Menschen und ihre Stadt nach dem Erdbeben, aber auch an die Hilfe aus Rottweil und die Veränderungen in L’Aquila in den vergangenen zehn Jahren.

Gemeinsam mit Ludwig Kohler, Vorstand des Rottweiler Freundeskreises "Amici dell’Aquila" und Rainer Müller, Ehrenkommandant und Stadtbrandmeister a. D. der Feuerwehr Rottweil und einer der Organisatoren des Hilfskonvois, entwickelte das städtische Kulturamt diese Ausstellung. Maxi Schanz leitete das Projekt im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres im Kulturamt. Die Ausstellung zeigt verschiedene Aspekte der Erdbebenkatastrophe und wie Rottweil sie als Partnerstadt miterlebt hat. Auch auf die Zeit nach dem Erdbeben wird eingegangen: Wie wurden die Spenden aus Rottweil und Deutschland in L’Aquila eingesetzt? Wie sieht die Stadt zehn Jahre nach der Katastrophe aus?

Bei der Eröffnung der Ausstellung am 4. April um 18 Uhr werden nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Ralf Broß Ludwig Kohler und Rainer Müller Grußworte sprechen. Anschließend folgt die Einführung in die Ausstellung durch Maxi Schanz. Die musikalische Umrahmung übernimmt Julia Guhl.

Begleitend zur Ausstellung findet eine Woche später, am Donnerstag, 11. April, ab 18 Uhr im Ratssaal des Alten Rathauses Rottweil, ein Vortrag mit Professorin Wittfrida Mitterer statt, teilt die Stadt mit. Sie war die ersten Jahre nach dem Beben im Auftrag der deutschen Botschaft in Onna tätig. Dieser Ortsteil von L’Aquila war besonders stark vom Erdbeben betroffen. Unter anderem mit Rottweiler Spendengeldern wurde hier ein Bürgerhaus errichtet. Mitterer kennt die besonderen Bedingungen des Wiederaufbaus in Italien gut. Auch eigene Projekte für den Wiederaufbau sind geplant, ihre Arbeit ist ein Modell der nachhaltigen Arbeit, die den Schutz des Vorherigen mit der Zukunft verbindet.  Die Ausstellung wird im Alten Rathaus während der üblichen Öffnungszeiten des Bürgerbüros präsentiert, der Eintritt ist frei. Informationen im Kulturamt, Telefon 0741/ 49 42 44.

Begleitend zur Ausstellung im Alten Rathaus, bei der auch Bücher zu L’Aquila einen Bestandteil bilden, verlosen wir zehn Exemplare des Buchs "Irrtum 5,8 – Trümmer für L’Aquila". Nach ausgiebigen Recherchen hat Sara More darin 172 Fakten, wie abgehörte Telefonate und geheime Dokumente, in eine fiktive Story eingewoben.

 Wer teilnehmen möchte, schickt eine Mail mit dem Stichwort "L’Aquila" an die Adresse redaktionrottweil @schwarzwaelder-bote.de.

Die Aktion läuft bis zum Ausstellungsbeginn am 4. April. Die Gewinner werden per Mail von uns benachrichtigt.