Die 22-jährige gebürtige Schrambergerin Myriam Krüger ist optimistisch, dass die erste Damenmannschaft des SC Freiburg den Klassenerhalt in der ersten Bundesliga schaffen wird. Foto: Weber Foto: Schwarzwälder-Bote

Erstliga-Spielerin des SC Freiburg hat bei der Freiburger Turnerschaft festen Arbeitsplatz als Sport- und Fitnesskauffrau

Von Klaus Spathelf

Myriam Krüger hat gute Zeiten hinter sich. Mit dem SC Freiburg ist sie nach einem Jahr in der 2. Bundesliga wieder aufgestiegen. Und die Ausbildung als Sport- und Fitnesskauffrau hat sie erfolgreich beendet.

In ihrer Ausbildungszeit bei der Freiburger Turnerschaft, dem größten Sportvereins Südbadens, ist ihr der Arbeitgeber schwer entgegengekommen. "Die zeitliche Belastung war schon sehr hoch. Wir haben sechs Mal pro Woche trainiert, hinzu kommt noch das Spiel. Diesbezüglich waren meine Kolleginnen und Kollegen bei der FT sehr großzügig."

Der Aufwand hat sich gelohnt. Mit Ausnahme einer mündlichen Prüfung, die Anfang Juli sein wird, hat die 22-Jährige eine feste Anstellung bei der Freiburger Turnerschaft. Die offensive Mittelfeldspielerin, die seit der Saison 2006/2007 beim SC Freiburg spielt, hat es geschafft, Berufsausbildung und Leistungssport unter einen Hut zu bringen. Ihre fußballerische Laufbahn begann sie in der Jugend des TSV Hochmössingen. Von dort wechselte sie 1998 zum SC Lindenhof, 2002 dann zum FC Musbach und schließlich im Jahr 2005 zum SC Freiburg. Myriam Krüger hatte viele Einsätze in den Auswahl-Mannschaften des Südbadischen und Württembergischen Fußballverbandes.

Die schulische Laufbahn führte sie in die Max-Weber-Schule, wo sie die Fachhochschulreife erlangte. Danach begann sie die Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau, die sie im Juli beenden wird.

Sportlich läuft es ebenfalls gut. die Mannschaft des SC Freiburg ist nach einem einjährigen Gastspiel in der 2. Bundesliga wieder in das Fußball-Oberhaus aufgestiegen. Das Team hat, so Krüger, auf jeden Fall genug Potenzial, um im ersten Jahr die Klasse zu halten. "Die Zweite Liga ist eine harte Schule. Ein Aufstieg macht selbstbewusst. Auch die Verstärkungen, die geholt wurden, sind ein Indiz dafür, dass wir stark genug sind, in der Klasse drin zu bleiben. Was mittelfristig passiert, das wird sich zeigen."

Was die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen angeht, die demnächst startet, war Myriam Krüger bereits in Brüssel unterwegs. Bei einem Benefiz-Spiel zwischen EU-Abgeordneten und Sterneköchen aus Baden-Württemberg hat sie nach dem Spiel über den Frauenfußball referiert, der ihrer Meinung nach in den letzten Jahren eine große, positive Entwicklung genommen hat. "Durch die größer gewordene Medienpräsenz ist die Sportart öffentlicher geworden, was vor einem großen Ereignis wie der WM natürlich auch nachvollziehbar ist. Aber auch im taktischen Bereich oder in der Athletik hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Jede Mannschaft hat inzwischen einen Athletiktrainer. Dies war vor einigen Jahren noch unvorstellbar."

Die Spiele der deutschen Nationalmannschaft wird Myriam Krüger natürlich am Bildschirm verfolgen, zumal sie mit einigen Spielerinnen auch privat befreundet ist. "Verena Faißt, Melanie Behringer und Kim Kulig kenne ich ganz gut. Mit Melanie habe ich beim SC Freiburg noch zusammengespielt. Ansonsten kennt man sich von den Pflichtspielen."

Von einem Selbstläufer und einem Gewinn des Titels will die 22-Jährige indes nicht viel wissen. "Alle erwarten, dass die deutsche Mannschaft vor eigenem Publikum Weltmeister wird. Dies würde ich schon etwas distanzierter betrachten. Ich glaube nicht, dass es ein Selbstläufer wird. Da gibt es die Mannschaft Brasiliens mit der Weltfußballerin "Marta", einer der großen Favoriten für mich. Aber auch andere Teams haben sich weiter entwickelt. Dazu zähle ich Nord- und Südkorea sowie auch die Mannschaft Norwegens. Wenn das deutsche Team das Finale erreichen wird, dann wäre dies auf jeden Fall eine tolle Leistung. Im Finale ist dann allerdings alles möglich. Das kennen wir ja aus der Vergangenheit"

Für Myriam Krüger beginnt der Ernst des Lebens bereitswieder am 28. Juni. An diesem Tag startet der Erstligist SC Freiburg wieder mit der Vorbereitung auf die kommende Saison und mit dem Unternehmen Klassenerhalt, das auf jeden Fall zu einem positiven Ende geführt werden soll.