Heiderose Langer und Heinz Hauser erzählten aus dem Leben des Künstlers Erich Hauser. Fotos: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Kinderuni: Heiderose Langer und Heinz Hauser erzählen Geschichten aus dem Leben des Bildhauers

Er war einer der bedeutendsten Bildhauer: Erich Hauser. Auch an vielen Orten Rottweils ist seine Kunst zu sehen, nicht zuletzt natürlich in seinem Skulpturenpark auf der Saline.

Rottweil. In ihrer jüngsten Vorlesung haben sich die Studenten der Rottweiler Kinderuni mit Hausers Leben und Werk beschäftigt. Heiderose Langer, die Geschäftsführerin der Kunststiftung Erich Hauser, und Heinz Hauser, der Bruder des Künstlers, erzählten den Kindern Interessantes aus dem Leben des Stahlbildhauers.

Mit einem Film, in dem der beeindruckende Skulpturenpark und Hausers Wohnhaus zu sehen waren, tauchten die Studenten in die Welt des Künstlers ein. Heiderose Langer zeigte zudem verschiedene Arbeiten berühmter Künstler wie Spitzweg oder van Gogh, um den Kindern die unterschiedlichen Kunstrichtungen zu verdeutlichen. Die Rolle der Künstler habe sich im Lauf der Jahrhunderte gewandelt, erklärte sie. Heute sei ein Künstler ein Unternehmer, der darauf schaue, dass sich seine Arbeiten auch gut verkaufen lassen.

Viele Leute hätten Schwierigkeiten, Kunstwerke zu interpretieren. "Wenn ihr ein Kunstwerk seht, dann müsst ihr euch auf euch selbst verlassen und schauen, was ihr seht", ermunterte Langer die Kinder. Viele Kunstwerke hätten keine Titel, damit der Betrachter seiner Phantasie freien Lauf lassen könne.

Heinz Hauser, 15 Jahre jünger als sein Bruder Erich, erzählte den Kindern aus dem Leben des Künstlers. Erich Hauser erkrankte bereits in jungen Jahren an Kinderlähmung und litt zeitlebens an den Folgen dieser Krankheit. "Er lernte Stahlgraveur, da man sich in dem Beruf nicht viel bewegen musste", schilderte Heinz Hauser. Bereits als Kind habe Erich Hauser aus Lehm Figuren geformt. Und bereits als Kind wollte er Bildhauer werden. Mit 22 Jahren zog Erich Hauser nach Schramberg und richtete sich eine Bildhauerwerkstatt ein. Doch die Aufträge waren spärlich. "So machte er allerlei Schmiedearbeiten, unter anderem 1958 das Gartentörle für das Pfarramt auf dem Sulgen. Eine Kunstschule für Jugendliche hat er auch eingerichtet", erzählte Heinz Hauser. Nach und nach sei sein Bruder bekannt geworden und habe Aufträge bekommen. Er machte sich mit seiner Kunst weltweit einen Namen. Schließlich erwarb er das Areal auf der Saline, das anfangs zunächst eine Schutthalde war, gestaltete es nach seinen Vorstellungen und baute sich eine Pyramide als Wohnhaus.

"Erich Hauser war sehr bodenständig, liebte die Tiere und die Natur. Ja er hatte sogar einen eigenen Gemüse- und Kräutergarten", erzählte sein Bruder. Auf seinem Areal habe er immer viele Gäste und stets ein offenes Haus für Besucher gehabt. Aber nicht nur monumentale Skulpturen fertigte der Bildhauer, sondern er entwarf auch die Dunninger Holzäpfel und schnitzte viele andere Larven.

Heiderose Langer lud die Kinder ein, das Areal an einem der offenen Sonntage zu besuchen und dort auf Entdeckungsreise zu gehen.