Von links: Daniel Drixler und die grünen Kandidaten Stefan Mauch und Jörg Mokinski. Foto: Grüne Foto: Schwarzwälder Bote

Wahlkampf: Grüne informieren sich über Solartechnik

Rottweil. Das Thema Solartechnik stand beim jüngsten Grünen-Stammtisch im Mittelpunkt der Grünen. Dabei ging es auch um die Frage, wie es auf Rottweils Dächern aussieht.

Daniel Drixler von der Rottweiler Solarfirma enerix war zu Gast, schilderte seinen Weg in die Selbstständigkeit und beleuchtete dann die aktuelle Marktsituation der Photovoltaik (PV). Der Markt laufe derzeit zwar gut, doch die Bundespolitik mache ihm Sorge. Diese deckelt die Einspeisevergütung für PV-Anlagen auf 52 Gigawatt. Eine Zukunftschance biete die E-Mobilität, die erst dann klimafreundlich sei, wenn E-Fahrzeuge auch Sonnenstrom tanken. Er rät deshalb, keine PV-Anlage mehr ohne Stromspeicher anzuschaffen, der nachts Elektrofahrzeuge aufladen kann. Gerade der kleinstrukturierte ländliche Raum bietet sogar günstigere Voraussetzungen für E-Mobilität als Metropolen.

Ingeborg Gekle-Maier bedauerte: "Im Baugebiet Spitalhöhe wurde die Infrastruktur mit PV-Anlagen und Ladesäulen für die Elektromobilität nicht bedacht." Und wie sieht es allgemein auf Rottweils Dächern aus? Drixler schätzt, dass maximal 20 Prozent von ihnen Sonnenenergie ernten. Da liege ein großes Potenzial brach. Man müsse sich auch vom Gedanken lösen, dass nur Süddächer solartauglich sind. Drixler riet der Stadt, auf ihren eigenen Gebäuden vorbildhaft voranzugehen.

Der European Energy Award, in dem Rottweil sich engagiert, sei sicher schön und gut. Doch diese Auszeichnung erreiche weder Kopf noch Herz der Bürgerschaft. Der Fachmann riet, sich ein hohes, anspornendes Ziel zu setzen, etwa, bis zur Landesgartenschau 2028 auf 50 Prozent der Rottweiler Dächer Sonnenstrom zu ernten.

Frank Sucker schlug vor kulturelle Veranstaltungen mit 100 Prozent Ökostrom klimaneutral zu versorgen und zu bewerben: "Moderne Kultur und alte fossile Energien passen nicht zusammen."