Im Nägelesgraben beginnt es zu blühen. Foto: Stadt Rottweil Foto: Schwarzwälder Bote

Insekten: Beitrag von NABU und Stadt zum Artenschutz

Rottweil. Im Zuge des Projektes "Natur nah dran" haben Albert Schmidt und seine Mitarbeiter vom Tiefbauamt der Stadt Rottweil mit dem NABU Rasenflächen am Nägelesgraben umgestaltet und Wildpflanzen angesiedelt. Selten gewordene Insekten sollen dort einen neuen Lebensraum finden.

Mit der ersten Frühlingssonne beginnen die Pflanzen nun zu wachsen. Ein Teil der Fläche um die Bushaltestelle vor dem Einkaufsmarkt Culinaria wurde jedoch regelmäßig betreten, so dass sich dort bisher keine Pflanzen entwickeln konnten. Diese Bereiche werden erneut eingesät.

Im Zuge dessen hat die Stadt Rottweil eine direkte Wegeverbindung mit Platten von der Bushaltestelle zum Markt hergestellt. "Wir bitten die Bürger, diesen Weg zu nutzen und nicht mehr auf die Beetflächen zu treten, so dass sich die Pflanzen besser entwickeln können", schreibt Carmen Biber, Landschaftsarchitektin bei der Stadtverwaltung Rottweil.

Die Staudenflächen im Nägelesgraben und auf dem Kreisverkehr wurden seit 2018 mit einer speziellen Mischung aus mehrjährigen Stauden bepflanzt, die Albert Schmidt entwickelt hat. Das aus Schotter und Lava bestehende Substrat ist speziell auf die Stauden angepasst, da sie einen nährstoffarmen und trockenen Standort bevorzugen. Die Blütenpracht bot im Sommer den heimischen Insekten Lebensraum, und so konnte die Pflege insbesondere im Hinblick auf Bewässerung deutlich reduziert werden. "Bewusst wurden die vertrockneten Pflanzen bis vergangene Woche stehen gelassen, da sie während des Winters Schutz für zahlreiche Insekten und Kleintiere boten", erklärt Biber. "Den gleichen Schutz können Bürger in ihren Gärten erzielen, wenn Pflanzenreste, wie Laub, vertrocknete Blumen und Äste, liegen gelassen und erst kurz vor Beginn des Frühjahrs weggeräumt werden", so die Landschaftsarchitektin.

Im Ortsteil Neufra werden in den kommenden Wochen entlang der Spaichinger und Stuttgarter Straße weitere extensive Staudenflächen entstehen. Auch in anderen Ortsteilen ist das angedacht.