Besondere Herausforderungen bei der Sanierung der Finsterbach-Deponie brachte auch die umweltgerechte Ableitung von Wasser aus unterschiedlichen Ursprüngen. Foto: Schwarzwälder Bote

Deponien-Sicherung: Lichtblick: Schramberger Finsterbach-Deponie soll nach weiteren Maßnahmen bald als "clean" gelten

Von Winfried Scheidel

Die Beherrschung von Deponien von anno dazumal ist eine Herkulesaufgabe. Was einst so alles ziemlich sorglos in freier Landschaft abgeladen wurde, soll heute dem Verfall möglichst gut behütet entgegenmodern können. Ohne deutliche Schadenswirkungen für Mensch und Natur.

Kreis Rottweil. Eine gute Nachricht gibt es dazu jetzt zur Deponie Finsterbach bei Schramberg. In einem letzten Schritt soll der Deponiekörper so solide abgedichtet werden, dass es keine Bedenken mehr für landwirtschaftliche Nutzungen im näheren Bereich gibt.

Nachdem bisher vier separat zu sehende Millionen-Maßnahmen (Bachverlegung, Standsicherheit, Außengebietsentwässerung und Sickerwassererfassung) zur Befriedung des Deponiekörpers bewerkstelligt wurden, gilt das Augenmerk nun der Oberflächenabdichtung.

Zu dieser Auftragsvergabe durfte sich der Leiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft von Kreisräten bei der jüngsten Betriebsausschusssitzung kräftig auf die Schultern klopfen lassen. Die Baukostenschätzung in Höhe von 4,76 Millionen Euro war bei der Ausschreibung im Rahmen eines öffentlichen Teilnahmewettbewerbs nämlich nahezu halbiert worden. Bei fünf Angeboten bekam jetzt die Firma J. Friedrich Storz Verkehrswegebau in Eigeltingen als günstigster Bieter den Zuschlag.

Manche Firmen aus der Branche könnten sich wegen der für sie besonders günstigen Beschaffung von Bodenmaterial – das quasi als zusätzliche "saubere" Hülle den Deponiekörper ummantelt, bevor die eigentliche Versiegelung mittels Kunststoffbahnen greift – beim Preis äußerst positiv positionieren, weiß Rees. Und der Abfallchef glaubt garantieren zu können: Durch Kontrollmechanismen während der Ausführungsphase durch die Büros Arcadis Germany aus Darmstadt (Fremdüberwachung einschließlich der Standsicherheit; kalkulierte Kosten 250 000 Euro) und Bojahr aus Ravensburg (Sicherheits- und Gesundheitsschutz; kalkulierte Kosten 75 000 Euro) ist eine saubere Lösung garantiert. Da könnten keine Schlupfwinkel aufgemacht werden zur Unterbringung fragwürdiger Stoff-Fraktionen, ist Rees überzeugt.

So sieht das jetzt möglichst bald in Angriff zu nehmende Finsterbach-Konzept aus, das als Blaupause auch für die Sanierungen der Deponien Keltenberg (zwischen Rottweil und Dietingen) und Bochingen dienen könnte.

Wenn Rees auf Nachfrage von Kreisräten beim Schramberger Finsterbach auf eine mittlerweile "vertretbare Schadstoffbelastung" durch den Deponiekörper verweist, betont er auch gleich, dass sich die Situationen in Bochingen und beim Keltenberg schlimmer zeigen. Soll auch heißen: Die gelungene Finsterbach-Lösung lässt kurz aufatmen; dann gilt das Augenmerk aber bald schon den zwei weiteren Deponie-Sorgenkindern im Kreisgebiet.