Anja Schaber von der Gemeinde Zimmern und Inkom-Wirtschaftsförderer Heiko Gutekunst freuen sich über den Abschluss der Maßnahme.Fotos: Otto Foto: Schwarzwälder Bote

Öko-Ausgleich: Was nach Schuttablagerung aussieht, bietet künftig Lebensraum für allerlei Getier

Hat da jemand unberechtigterweise Schutt abgeladen? Oder was geht da im alten Steinbruch zwischen Horgen und Hausen vor sich? Die Antwort mag manchen überraschen: Der Steinbruch ist jetzt ein Biotop.

Zimmern-Horgen. Auf den ersten Blick erschließt sich nicht wirklich, was es damit auf sich hat. Doch wer mit Inkom-Wirtschaftsförderer Heiko Gutekunst und Anja Schaber von der Gemeinde Zimmern durch den Steinbruch geht merkt, wie viel Arbeit hier in den vergangenen Monaten geleistet wurde.

Mit der Maßnahme wurde der Ökopunkte-Ausgleich für die Erschließung des interkommunalen Gewerbegebiets Inkom geschaffen. Ein Grund, warum sich der Wirtschaftsförderer nun auch mit Kreuzkröten, Zauneidechsen, Fledermäusen und dem Uhu bestens auskennt. Für diese wurden nun im Steinbruch möglichst optimale Lebensbedingungen geschaffen.

Der alte Asphaltbelag wurde mit "feinkornreichem Material" überdeckt, und zwar im großen Stil. "So an die 30 Lkw-Ladungen wurden hier angefahren", berichtet Gutekunst. In einem Bereich wurden Kleingewässer für die Kreuzkröte modelliert, das Abbruchmaterial von Gebäuden im Steinbruch dient jetzt aufgehäuft als Lebensraum für Eidechsen, ebenso ein großer Berg an Gehölzschnitt für den Winter.

Die alte, tief nach unten führende Waage im Steinbruch wurde überdeckt und dank der Hilfe von Georg Kunz vom Zimmerner Rathaus mit einer Einflugschneise für Fledermäuse ausgestattet. "Im alten Trafogebäude ist außerdem für ein Sommerquartiert gesorgt", berichtet der Wirtschaftsförderer.

Er freut sich auch über die tatkräftige Unterstützung des Försters bei der Auslichtung der Steilhänge und der oberen Steinbruchkante. Künftig ist eine regelmäßige Beweidung vorgesehen. Auch der Bauhof und die Firmen A.M. Müller und Bau Union aus Zimmern haben bei mit angepackt.

Schon 2003 wurde der Öko-Ausgleich im Zuge des Inkom-Bebauungsplans zwischen dem Zweckverband und der Unteren Naturschutzbehörde festgezurrt. Jetzt, mit Abschluss des letzten Bauabschnitts im Inkom, ist auch die Ausgleichsmaßnahme fertig. Der Zweckverband hat die Pflege für 25 Jahre übernommen.

"Die Zusammenarbeit zwischen der Unteren Naturschutzbehörde, dem Zweckverband und der Gemeinde war sehr gut", betont Anja Schaber. Nun sei es wichtig, dass das Biotop geschützt wird. Dazu gehöre, dass der Steinbruch nicht genutzt werden darf, um den Hund auszuführen beziehungsweise ihn dort rennen zu lassen, was immer noch recht beliebt sei. Das Betreten ist verboten, die Gemeinde bittet um Verständnis und Rücksicht – im Sinne der Natur.