Alex Straub ist seit einer Castingshow vor 20 Jahren im Schlager-Business unterwegs. Foto: Straub

Alex Straub seit 20 Jahren im Musikgeschäft. Auch auf der Theaterbühne aktiv.

Rottweil - Von den Rottweiler Münstersängerknaben zum eigenen Plattenvertrag – Alex Straub hat es geschafft. Mittlerweile ist der 47-Jährige schon seit rund 20 Jahren im Musikbusiness. Parallel wirkt er immer wieder an Musicals mit.

Vor 20 Jahren hat sich Alex Straubs Leben vollkommen verändert. Damals nahm er an der Castingshow "Die BILD-Schlagerkönige", die auch im Fernsehen übertragen wurde, teil. "Ich bin damals mit Jürgen Drews aufgetreten", erinnert sich der gebürtige Rottweiler.

Liebe zur Musik beginnt früh

Das war sein Durchbruch. Nach der TV-Show traten mehrere Plattenfirmen und Produzenten an den Künstler heran, und Straub bekam seinen ersten Plattenvertrag. Sein Debüt-Album "Heute Nacht oder nie" erschien 1999. Die gleichnamige Single hielt sich drei Wochen auf Platz eins der Hitparade auf HR4, einem hessischen Radiosender für die Generation 50 plus.

Seine Liebe zur Musik hat aber schon viel früher begonnen. Als er acht Jahre alt war, ging Alex Straub zu den Rottweiler Münstersängerknaben und durfte recht schnell Bühnenluft schnuppern. "Mit ihnen habe ich nicht nur tolle Auftritte, sondern auch Konzertreisen erlebt", erinnert sich der 47-Jährige. Auch Fernsehauftritte gehörten dazu.

Nach seinem Erfolg bei der Castingshow und seinem Plattenvertrag folgten zahlreiche Auftritte in Diskotheken, bei Galaveranstaltungen und bei Tourneen, unter anderem mit Jürgen Drews, Mickie Krause und anderen Schlagergrößen. Alex Straub fühlte sich in der "Ballermann-Ecke" aber nicht wohl. "Mittlerweile habe ich mich freigeschwommen", sagt er. Seine Musik gehe mehr in die Richtung Deutschpop und erinnere ein wenig an Künstler wie Wincent Weiss.

Der Rottweiler, der mittlerweile in Stuttgart lebt, legt Wert auf "handgemachte Musik" – echte Gitarren- und Klavier-Töne, angereichert mit Synthie-Sounds. Zuletzt hat er das Musikvideo zu seinem Song "Bis ans Ende der Welt" gedreht. Dafür zog es ihn wieder in seine alte Heimat Rottweil. "Wir haben am alten Wasserkraftwerk im Neckartal gedreht. Da war auch genug Platz, um das alles coronakonform durchzuführen", erzählt der Sänger. Das Video wird am Wochenende veröffentlicht.

Das Lied handelt davon, wie tief eine Beziehung sein kann, und wie wichtig Akzeptanz ist. Straub schreibt ausschließlich deutsche Texte. Das hat einen einfachen Grund: "Ich könnte bestimmt einen englischen Text schreiben, der wäre aber dann platt und belanglos. Ich liebe das Spiel mit der Sprache und kann mich auf Deutsch einfach besser ausdrücken", erklärt der 47-Jährige.

Neben der Musik hat er noch eine zweite Leidenschaft: das Theater. Die ersten Schritte machte er im Rottweiler Zimmertheater, seit 15 Jahren spielt er in Produktionen von Regisseur Frank Golischewski mit, etwa bei "Hohner – das Musical" in Trossingen oder "Loriots Dramatische Werke" im Unterhaus in Mainz.

Zweites Standbein als Krankenpfleger

So gut seine Karriere als Sänger und Schauspieler auch läuft, Alex Straub weiß, dass es ohne ein zweites Standbein heutzutage kaum mehr geht. Insbesondere jetzt in der Coronakrise ist er froh, dass die Musik nicht sein Hauptberuf ist. Der 47-Jährige arbeitet zudem als Krankenpfleger.

"Für die Kollegen ist es schlimm. Alle Auftritte in diesem Jahr wurden abgesagt. Und auch für kommendes Jahr traut sich kaum einer, etwas zu planen, weil unklar ist, wie sich die Lage entwickelt. Viele Veranstaltungen lohnen sich mit einem Drittel der Zuschauer schlichtweg nicht. Das ist ein Minusgeschäft", weiß er.

Alex Straubs Ziel ist es, weiterhin erfolgreich mit der Musik zu sein, in den Radiocharts immer höher zu klettern und wieder Konzerte geben zu können. In Sachen Schauspielerei hofft er auf ein Engagement in einem Film. "Ich habe bisher ja nur Theater gemacht. Da bekommt man zwar direktes Feedback vom Publikum, aber im Film kann man schauspielerisch noch mehr ins Detail gehen. Das reizt mich", so der 47-Jährige.

Wohin auch immer es den Schlagersänger ziehen wird, Rottweil bleibt sein sicherer Hafen, dem er immer noch regelmäßig einen Besuch abstattet. "Rottweil hat mich stark geprägt."