Der Rottweiler Zukunftsmarkt – hier das Plakat der Lokalen Agenda – ist eines der initiierten Projekte. Foto: Lokale Agenda Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachhaltigkeit: Wertvolle Arbeit soll fortgeführt werden / Ehrenamtliche setzen wichtige Akzente

Rottweil. Fünf Arbeitskreise, elf Projektgruppen und zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt – die Lokale Agenda 21 hat in Rottweil seit 2001 viele Akzente gesetzt. Auf dieser guten Basis soll nun die Agenda 2030 weiterverfolgt werden.

"Rottweil ist kontinuierlich drangeblieben", lobte Wolfgang Himmel vom begleitenden Büro Translake aus Konstanz, als es jüngst im Gemeinderat darum ging, die Agenda 2030 lokal auf den Weg zu bringen. Diese wurde im Herbst 2015 von allen UN-Mitgliedsstaaten beschlossen. 17 nachhaltige Entwicklungsziele und 169 Zielvorgaben wurden darin formuliert.

An vorderster Stelle stehen die Punkte: keine Armut, kein Hunger, Gesundheit und Wohlergehen. Zudem geht es unter anderem um hochwertige Bildung, bezahlbare und saubere Energie, verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster, Maßnahmen zum Klimaschutz und nachhaltige Städte und Gemeinden.

Dass man in Rottweil bereits die Agenda 21 mit überdurchschnittlich viel Leben gefüllt hat, rief Gudrun Müller von der Stadtverwaltung und Agenda-Geschäftsstelle dem Gemeinderat in einem Rückblick in Erinnerung. Die fünf Arbeitskreise Klimaschutz, Umwelt, neue Wohn- und Lebensformen, Zusammenleben in der Stadt und Radkultur haben eine Vielzahl an Aktionen und mittlerweile fest im städtischen Leben verankerten Gruppen und Veranstaltungsreihen hervorgebracht: das Agenda Kino, die EneuerBar, die Gemeinschaftsgärten, das Reparatur-Café, den Rottweiler Zukunftsmarkt, das Energieforum, das Umweltforum, den Agenda-Treff, den Freundeskreis Asyl und die Rottweiler Nachhaltigkeitswochen. Dies ist, wie im Gemeinderat mehrfach betont wurde, dem großen ehrenamtlichen Engagement der Bürger zu verdanken. "Rottweil ist ganz vornedran", so Wolfgang Himmel.

Viel Lob für das bisher Geleistete

Das soll so bleiben. Ziel war und ist es laut Himmel weiterhin, dass die Bevölkerung die Agenda und deren Ziele zu ihrer eigenen Sache im Alltag machen solle. Um von der Agenda 21 zur Agenda 2030 zu führen, wird es bis Sommer 2018 verschiedene Projektphasen geben. Es geht darum, die Ziele der Agenda 21 fortzuschreiben und die Agenda 2030 in die städtischen Strategien und die Aktivitäten der Gruppen des bürgerschaftlichen Engagements zu integrieren sowie Schnittstellen für die Co-Creation zwischen Stadtverwaltung/Politik und den Bürgern zu schaffen. Das Handeln von Stadt und Bürgerschaft soll unter dem Leitgedanken stehen: "Rottweil nachhaltig und global verantwortungsbewusst".

Der Stadt Rottweil wurden Fördermittel für die Begleitung und Moderation des Prozesses durch ein externes Moderationsbüro bewilligt – als eine von nur vier Städten, die vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit gefördert werden. Die zuwendungsfähigen Gesamtausgaben belaufen sich für 2018 auf 17 357 Euro, die Fördersumme liegt bei 15 572 Euro, womit ein Eigenanteil der Stadt von 1785 Euro verbleibt.

Im Gemeinderat zeigte man sich voll des Lobes für das bislang Geleistete der ehrenamtlich Tätigen. Und Hubert Nowack (Grüne) merkte an, man dürfe "nicht nur loben, sondern auch mitmachen".