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Gemütlichkeit ist das oberste Gebot / Pächter Marco Koch überzeugt mit seinem Konzept

Von Patrick Nädele

Im März soll es soweit sein. Die Villa Duttenhofer wird dann endgültig aus ihrem gastronomischen Dornröschenschlaf geweckt, wenn die "Villa" von Pächter Marco Koch ihre Pforten öffnet. Gleichwohl: So ganz vom Tisch ist ein anderer Wunsch noch nicht.

Rottweil. Er bleibt sachlich, wenn Koch – bekannt von der Waldschenke in Schömberg – sein Konzept für den Betrieb in der Villa bei einem Rundgang durch die Räume vorstellt. Das Schwärmen kann er dabei Walter Möck überlassen, der bei der Activ-Group als Projektmanager für das Vorhaben zuständig ist. Möck macht aus seiner Begeisterung für die Ideen des 33-jährigen Gastronomen keinen Hehl. Durchdacht bis ins Detail sei das, was Koch gemeinsam mit seinem Architekten ausgearbeitet hat. Der Pächter komme "eben aus der Praxis" und habe die Activ-Group mit seinem Konzept schnell überzeugt gehabt. "Für uns war natürlich wichtig, dass es eine nachhaltige Sache wird", erzählt Walter Möck aus der Vorgeschichte.

Es geht voran

Schon heute können sich Passanten nicht nur davon überzeugen, dass es in der Villa Duttenhofer vorangeht, auch draußen Richtung Park zeigen Sitzstufen schon, dass hier an der Königstraße gemütliche Plätze entstehen, die ab nächstem Jahr an sieben Tagen die Woche zum Verweilen einladen sollen. Am neuen Anbau wird es auf der Terrasse weitere Plätze geben.

Drinnen im Anbau sind schon erste Details von der Küche zu erkennen. Im Gastraum, der einmal 80 Plätze bieten wird, "werden die Farbe Petrol sowie Holz und Messing dominieren", zeigt Marco Koch anhand einer 3D-Darstellung, die er dabei hat. Ein Blickfang dürfte die Decke sein: aus abgehängten Messingplatten, in die ein Muster CNC-gefräst ist. Ganz vorne im Neubau, mit Blick durch das raumhohe Glas auf den Park, ist ein Loungebereich geplant. Richtung Eingangsbereich bietet sich auf Barhockern nicht nur die Möglichkeit, sein Handy aufzuladen, sondern auch etwas zu trinken und dabei vielleicht einen neugierigen Blick durch das Fenster in die Küche zu werfen. "Einfaches, aber spitze gekochtes Essen" soll hier laut Koch entstehen. Wobei "einfach" das Rib-Eye-Steak nicht ausschließt. Entsprechend der verschiedenen Bereiche in der "Villa" von der Lounge, über das Restaurant und das Bistro bis zur Terrasse soll die Speisekarte aussehen – vom Sandwich über den Flammkuchen bis zum mehrgängigen Menü. "Montags bis freitags werden wir einen Mittagstisch anbieten", verrät der 33-Jährige. Der Appetit nach Kaffee und Kuchen wird ebenso gestillt. Aber auch Frühstück wird es geben, und sonntags Brunch. Und: Auch abholen kann man sein Essen – sogar ohne lange Wartezeit. Online-Bestellmöglichkeit sei dank.

Wenn Koch sein Konzept vorstellt, wird schnell klar: Gemütlichkeit ist das oberste Gebot. Der Gast soll sich wohl fühlen, fürs Zeitungslesen ebenso einen Platz finden wie für den Business-Lunch oder die Familienfeier für bis zu 60 Personen. Und wenn es absehbar ein langer Abend wird, besteht die Möglichkeit, eines der beiden Appartements im Dachgeschoss anzumieten und gleich noch in der Villa zu übernachten.

Gefeilt wird an Details

Rund 80 Plätze im Neubau, nochmal so viele in den Räumen der alten Villa, 25 im Bistro und 150 auf der Terrasse und im Außenbereich sieht die Planung vor. Die baulichen Rahmenbedingungen sind das eine, die personellen Anforderungen etwas anderes. Koch blickt aber auch in dieser Hinsicht beruhigt in die Zukunft. Das Team mit gut 30 Mitarbeitern stehe, eine Kooperation mit der Hotelfachschule Villingen auch. "Sie sehen, unser Konzept ist fertig", sagt Koch. Gefeilt werde nur noch an Einzelheiten – etwa den eigenen Wein, den er anbieten will.

"Wir sind hier mitten in der Stadt, es ist ein historisches Objekt – dem wollen wir natürlich gerecht werden", zeigt Koch, dass er um die Bedeutung der Villa Duttenhofer nicht nur für die Rottweiler weiß. Im historischen Mosaikzimmer und im Foyer beim Eingang vom Parkplatz her könnte das Geschichtliche aufgegriffen werden. Marco Koch hofft hier auf Fördermittel, um den Familienmensch Max Duttenhofer vorstellen zu können.

Einige Jahre mussten sich die Rottweiler gedulden. Nun ist die Neueröffnung im März absehbar. Und auch Möck kann es jetzt kaum noch erwarten, dass die Handwerker ihre Arbeiten abgeschlossen haben und hier wieder Gäste bewirtet werden. "Manchmal geht es mir nicht schnell genug", sagt Möck, der aber weiß, dass so ein Projekt seine Zeit braucht. Trotzdem hat er einen Wunsch noch nicht aufgegeben: Eine Eröffnung oder zumindest eine Aktion schon zur Fasnet in Rottweil, ist sich Walter Möck sicher, wäre doch toll.