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"The Car Meet" zieht Tuning-Fans von weit her nach Rottweil. Verkehr In Innenstadt bricht zusammen.

Rottweil - Auf das neue, markenoffene Autotreffen "The Car Meet" im Neckartal hatten sich viele Autofans gefreut. Der Ansturm am Sonntag war denn auch riesengroß.

Umso größer war allerdings die Enttäuschung, als kurz nach elf Uhr alle im Neckartal verfügbaren Plätze belegt waren und Fahrzeuge an der Einfahrt abgewiesen werden mussten. Verärgert zeigten sich vor allem die Autobesitzer, die von weit her gekommen waren: "Wir haben die Autos mühevoll vorbereitet, das Verkehrschaos überstanden und dürfen jetzt nicht rein." Andere dagegen machten klar: "Wer sein Auto ausstellen will, muss früher aufstehen." Für die Organisatoren hatten sie Verständnis: "Was können sie bei so einem großen Ansturm machen?"

Und der Andrang war wirklich enorm. Zwischen 10 und 11 Uhr war der Verkehr in der Innenstadt teilweise völlig zum Erliegen gekommen. Die Autos mit Kennzeichen aus nah und fern, auffallend viele auch aus der Schweiz, stauten sich vom Neckartal hinauf durch die Stadt hindurch bis zur Villa Duttenhofer.

Etwa 800 Autos haben schließlich auf dem Eventgelände Platz gefunden – Oldtimer und getunte Fahrzeuge in unterschiedlichsten Farben, mit ausgefallensten Details. Hingucker soweit das Auge reicht. Sogar eine Weltpremiere fand im Rahmen des Autotreffens statt: Erstmals wurde der neue Piecha AMG GT-RSR der Öffentlichkeit vorgestellt.

"Es ist interessant zu sehen, was man alles aus Autos rausholen kann. Es ist faszinierend", meint Besucher Waldemar Fribus aus Villingendorf. "Jedes Fahrzeug ist besonders. Jeder Aussteller präsentiert sich, zeigt, was er gemacht hat. Das muss man ja auch wertschätzen, was da an Zeit und Geld investiert wurde", findet er. Begeistert sind auch seine Söhne Justin und Nico.

"Beeindruckend", finden Adrian Walter und Tamara Bellini. "Wir sind öfter auf Autotreffen. Es ist ein tolles Hobby", sagt Walter. "Eigentlich hatten wir vor, unser Auto hier auszustellen. Jetzt ist der Platz aber voll, und wir schauen uns einfach die anderen Fahrzeuge an", erklärt er.

"Autos sind unser Familienhobby", erzählt Matthias Pister aus Waiblingen. Auf dem Rottweiler Treffen sind er und seine kleine Tochter Melissa mit zwei getunten Fahrzeugen dabei. "Wir sehen hier viele Bekannte und Freunde aus Österreich, aus der Schweiz. Und die Location ist cool", findet der Vater. Er bemerkt: "Die Besucher stellen besonders zu unserem kleineren Auto Fragen. Es ist ziemlich ungewöhnlich, dass man ein Spielzeugauto komplett umbaut", erklärt er. Melissas Elektroauto hätten sie tiefer gelegt, von sechs auf 24 Volt umgebaut und mit zwei Motoren ausgestattet. "Die Spitzengeschwindigkeit ist jetzt 17 Kilometer pro Stunde", ist Pister stolz und lässt Melissa eine Runde drehen.

Maurizio Sparacino aus Rastatt bei Karlsruhe nimmt seit zwölf Jahren regelmäßig an Autotreffen teil – seit anderthalb Jahren mit seinem getunten und umgebauten VW Polo 6N1 GTI. "Ich habe mit der Musikanlage angefangen und dann das Auto komplett zerlegt und neu aufgebaut. Das muss man entweder richtig oder gar nicht machen. Es ist schon eine Leidenschaft", erzählt Sparacino, während er das besondere Fahrzeug auf Hochglanz poliert. "Der Treff kommt bei den Besuchern sehr gut an", freut er sich. Sie seien neugierig, schauten gerne auch in den Innenraum rein. Er selbst habe auch für die Zukunft viele Ideen, was man am Auto alles noch verbessern und verschönern könnte.