Zwei Busse in einem: Dank des Anhängers kann dieses Gefährt mehr Personen befördern als die bisherigen Gelenkbusse. Foto: Schütz

StadtBus setzt zu Spitzenzeiten zwei Busse mit Anhänger ein. Fahrzeug hat keine Probleme im Rottweiler Verkehr.

Rottweil - StadtBus setzte gestern zum ersten Mal einen Bus mit Anhänger ein, um Schüler zur ersten und sechsten Stunde zu befördern. Damit wollen sie das frühere Platzproblem zu Spitzenzeiten lösen.

Wer gestern im Rottweiler Straßenverkehr unterwegs war und dabei über einen Schulbus gestaunt hat, dem ist vermutlich eines der neuen 23-Meter-Fahrzeuge von StadtBus über den Weg gefahren. Wem das Riesengefährt bisher entgangen ist, der hat ab jetzt noch öfter die Chance, eines davon zu Gesicht zu bekommen: Laut StadtBus-Seniorchef Hans Keller könnten die Anhängergespanne dauerhaft als Alternative zu den Gelenkbussen dienen.

"Zu Spitzenzeiten hatten wir oft Probleme, alle Schüler zu befördern", erklärt Keller. Wer je zum Schulschluss nach der sechsten Stunde am Busbahnhof Bruderschaftshöhe war, weiß, wovon Keller spricht: Unmengen von Schülern drücken sich dort in die Fahrzeuge.

Die 23-Meter-Busse sind mehr als vier Meter länger als die bisher eingesetzten Gelenkbusse und können dementsprechend mehr Leute transportieren. 165 Personen haben in dem Fahrzeug Platz, wie Keller sagt. Neben der Stoßzeit zur sechsten sollen die Anhängergespanne auch zur ersten Stunde Schüler befördern. Hegneberg, Neukirch und Hausen fahren sie derzeit an.

Bevor die Busse gestern am ersten Schultag nach den Sommerferien ihren ersten Schüler-Einsatz hatten, wurden sie bereits im regulären Stadtverkehr getestet und sollen dort weiterhin eingesetzt werden: "Das funktionierte ohne Probleme", berichtet Keller. "Natürlich mussten sich die Fahrer zunächst an die Abmessungen gewöhnen, aber die Fahrzeuge haben den gleichen Radius wie die Solobusse – die hintere Achse fährt mit." Was im hinteren, angekoppelten Teil geschieht, kann der Fahrer über eine Kamera beobachten.

Kein Problem also in den Kurven – und mit dem Sprit? An dem könne man sogar einsparen, sagt Keller: "Sie sind wirtschaftlicher und auch umweltfreundlicher als die Gelenkbusse." Und sie sind flexibler: Wird der Anhänger nicht gebraucht, kann er einfach abgestellt werden und das Zugfahrzeug fährt alleine los – ein großer Vorteil, wie Keller meint, auch wenn StadtBus diesen derzeit noch nicht anwendet.

Zurzeit befinden sich die Anhängergespanne zwar noch in der Testphase, aber Keller ist zuversichtlich, dass die Riesenbusse in der Rottweiler Personenbeförderung eine Zukunft haben. Er kann sich auch vorstellen, die 23-Meter-Flotte irgendwann aufzurüsten und die Anhänger je nach Bedarf an den Bussen anzukoppeln – eine Sache von fünf Minuten.