Spende: 206 000 Euro für Afrika, Indien und Lateinamerika

Rottweil. Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Entscheidungen: Die halbjährlich stattfindende Mittelvergabe der Aktion Eine Welt Rottweil erfolgte per E-Mail.

Mehr als 17 Projektanträge lagen vor, drei kamen von bisher nicht bekannten Antragstellern. Aufgrund der besonderen Vorgehensweise konnte nicht über die drei Neu-Anträge abgestimmt werden. Die Regularien sehen vor, dass gänzlich neue Projekte durch einen Vertreter vorgestellt werden müssen. Wie mit den Anträgen verfahren wird, ist noch zu klären.

Bei den 14 zur Entscheidung anstehenden Anträgen wurde jeweils die volle Summe genehmigt. So werden rund 206 000 Euro an die Projekte überwiesen. Sieben davon werden in Afrika, vier in Lateinamerika und drei in Indien durchgeführt.

So gehen 11 080 Euro an eine Lehrwerkstatt in Conakry Guinea. Aboulaye Daman bildet dort rund 20 benachteiligte Jugendliche zu Schlossern aus. Sie erhalten keinen Lohn, lediglich die Fahrtkosten und eine warme Mahlzeit.

Im indischen Ampati nahe der Grenze zu Bangladesch hatte in den 90er-Jahren der Claretiner-Orden eine Schule gegründet. Deren guter Ruf sorgte bei den Eltern für die Einsicht, ihre Kinder zur Schule zu schicken, damit sie im Leben vorankommen. Dadurch wuchs die Schülerzahl ständig. Ein Erweiterungsbau wurde nötig. Für Mobiliar erhält die St. Claret School nun 15 860 Euro aus Rottweil.

Zwei Kindergärten in Bolivien, in den Orten Taquina Chica und Andrada, bekommen derweil einen Zuschuss von je 1300 Euro für die Personalkosten. Im Armenviertel von Cochabamba, ebenfalls in Bolivien, unterhält die Stiftung Cristo Vive ein Gesundheitszentrum, einen Kindergarten, ein Schülerwohnheim sowie eine Berufsschuleinrichtung. Für die Renovierung eines Gebäudes für die zahnärztliche Versorgung der armen Bevölkerung wurden 12 440 Euro bewilligt.

Da die Aktion Eine Welt derzeit durch die Schließung der Verkaufslager keine Einnahmen erwirtschaften kann – auch die Altmaterialsammlung ist abgesagt – hofft sie auf Unterstützung nach der Krise.