Vorbereitungen für den Bau des Energieparks in Ghana. Foto: HFR

Nach langer Vorbereitung startet das „LevelUp“-Projekt der Forsthochschule mit dem Bau eines innovativen Energieparks in Ghana.

Nach einer langen Phase intensiver Vorbereitungen und beharrlicher Antragsverfahren ist es endlich soweit: Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekt „LevelUp“ der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) und der ghanaischen University of Energy and Natural Resources (UENR) startet mit dem Bau, heißt es in einer Pressemitteilung der HFR.

 

Unterstützt durch die Tübinger Firma Novis, deren Engagement mit zwei Mitarbeitern vor Ort eine entscheidende Rolle spielte, wurde das Gelände erfolgreich für den bevorstehenden Bau vorbereitet und die ersten Betonfundamente für die Anlage sind gegossen.

Markt- und Mensaabfälle als Kochgas

Der Energiepark soll diverse organische Reststoffe in verschiedenen Prozessketten verarbeiten können: Eine innovative Nassvergärungs-Biogasanlage, konzipiert von Novis, sorgt dafür, dass Markt- und Mensaabfälle in Kochgas für die Cafeteria der UENR umgewandelt werden. Die Reststoffe des Prozesses werden kompostiert und als Dünger verwendet.

In einem weiteren Teil der Anlage werden Resthölzer zu Hackschnitzeln verarbeitet und über eine solare Trocknungsanlage der Firma CONA energiesparend auf den gewünschten Wassergehalt getrocknet. Anschließend werden die Hackschnitzel in einer Biomasse-Vergasungsanlage der Firma AHT Cleantec verbrannt. Das entstehende Holzgas wird in einem Blockheizkraftwerk zu Strom, die Abwärme wird mit einer Absorptionskältemaschine zum Betrieb eines Kühlhauses genutzt.

Ein ökologischer Forschungstransfer

„Wir sind sehr dankbar für das beständige Engagement unserer Partner sowie auch weiterer Unterstützer, die trotz der zahlreichen organisatorischen und finanziellen Herausforderungen der letzten Monate die Realisierung dieses wichtigen Meilensteins ermöglicht haben“, erklärt der Professor Stefan Pelz, der zusammen mit den Professoren Steffen Abele und Nana Derkyi die Projektleitung innehat.

Pelz fügt hinzu: „Die Früchte unserer intensiven Bemühungen der vergangenen Jahre werden nun endlich sichtbar. Mit großer Spannung sehen wir nun der Ankunft der Container entgegen, die den Beginn der ersten Inbetriebnahmephase markieren wird.“

Dr. Thomas Helle (Novis) ergänzt: „Mit der Forschungsbiogasanlage in Ghana konnten wir die Ergebnisse eines anderen, von der Landesregierung Baden-Württemberg geförderten Forschungsprojekts, direkt nach Westafrika übertragen. Das ist praktischer und angewandter ökologischer Forschungstransfer.“

Trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen in Ghana übernimmt die UENR die vollständige Finanzierung der Bauvorhaben.