Bei der Spendenübergabe (von links): Evi Schwitalle, Hanna Hilbring, Diakon Jörg Stein, der ehemalige Präsident des Lions-Club Rottenburg Thomas Geisel, Matthias Kroll, Petra Geisel, Präsident Dieter Zeiher, Christine Schäfer, Brigitte Kreuzberger. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Lions-Club spendet 5500 Euro für Tafel-Auto / Diakon Jörg Stein ist seit einigen Monaten in Rottenburg tätig

Drei Fahrzeuge hat die Rottenburger Tafel neuestens. Denn der Kauf eines VW-Bus-Kühlwagens wurde vom Rottenburger Lions-Club mit 5500 Euro bezuschusst. Darüber freut sich vor allem Stadtdiakon Jörg Stein, der seit einigen Monaten in Rottenburg tätig ist.

Rottenburg. Auch künftig will der Tafelladen mit dem Rottenburger Lions-Club kooperieren. Am Donnerstagabend übergab Präsident Dieter Zeiher gemeinsam mit dem ehemaligen Präsidenten des Lions-Clubs Rottenburg die Spende über 5500 Euro an Diakon Jörg Stein, der als Stadtdiakon den Tafelladen betreut. Stein freute sich, dass das ehrenamtliche Engagement der rund 100 Mitarbeiter in dieser Form vom Lions-Club gewürdigt wurde. Der ehemalige Präsident Thomas Geisel erklärte, dass der Lions-Club auch künftig Spenden an die Tafel geben wird.

Stein arbeitet seit einigen Monaten als Stadtdiakon in Rottenburg, der 44-Jährige ist zuständig für die Seelsorgeeinheit Rottenburg, zu der neben der Domgemeinde und der Morizgemeinde auch die Gemeinden Bieringen, Obernau und Bad Niedernau sowie Kiebingen, Weiler, Hailfingen und Seebronn gehören. Es gibt auch eine Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde – Ökumene werde groß geschrieben, erklärt Stein.

Der Diakon ist gelernter Verlagskaufmann und studierte Literatur- und Musikwissenschaften. Über die Arbeit bei Agenturen kam er zur Schulstiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Hier betreute er später das Familienerholungswerk. Die Stelle als Stadtdiakon in Rottenburg ist seine erste Stelle im pastoralen Dienst.

Stein ist auch zuständig für Morizles Kleiderkiste, die Oase, das Rasthaus und für die Kleiderkammer. Zudem ist er pastoraler Ansprechpartner für das Wohnprojekt für psychisch kranke Menschen und auch für die Kontaktgruppe für psychisch kranke Menschen. Der Diakon bietet außerdem Einzelberatung für Menschen in Not und Angebote für Trauernde, etwa für Eltern, die um ein Kind trauern. Die Trauergruppe beginnt im Oktober. Im Pastoralteam ist Stein auch zuständig für Beerdigungen, Hochzeiten und Taufen, zudem versieht er liturgische Dienste und predigt in den Rottenburger Kirchen. In seiner Funktion als Stadtdiakon leitet er den Caritasausschuss und ist Vorsitzender der karitativen Fördergemeinschaft. Auch einzelne Projekte bereitete Stein mit vor, etwa das Konzept für ein Familienhaus St. Remigius. Jörg Stein hat eine 100-Prozent-Stelle bei der Kirche.

Besonders stolz ist er auf den treuen ehrenamtlichen Mitarbeiterstamm der Tafel Rottenburg. Zurzeit arbeiten rund 100 Menschen in der Tafel mit – ohne Lohn. Jeder arbeitet so viel und im zeitlichen Umfang mit, wie er kann. Viele Rentner engagieren sich bei der Tafel, weiß Diakon Stein, der sich mehr junges Engagement wünscht: "Wir wären froh über jugendliche Helfer oder junge Menschen, die sich hier engagieren." Positiv sei, dass es zu allen Rottenburger Schulen eine Verbindung und viele Kooperationen gebe. Der Stadtdiakon ist verheiratet und hat drei Kinder im Alter von elf, 13 und 15 Jahren. Er wohnt mit seiner Familie in Starzach-Bierlingen und arbeitet seit 14 Jahren in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Angefangen hat er bei der Schulstiftung der Diözese und war Vorstand es Familienerholungswerkes der Diözese bis zum Jahr 2017. Damals war er zuständig für drei Familienerholungsdörfer im Schwarzwald, am Bodensee und im Allgäu.

"Menschen helfen – Lebensmittel retten" ist das Motto der Tafel Rottenburg am Neckar. An die 2000 bedürftige Menschen werden derzeit über den Tafelladen versorgt, berichtet Stein, der in seiner Funktion als Diakon auch für die Tafel zuständig ist. In Deutschland landet rund ein Viertel aller verfügbaren Lebensmittel im Müll – ein Großteil dieser Waren wäre aber noch verzehrfähig. Gleichzeitig sind Millionen von Menschen von Armut betroffen, weiß Diakon Stein. Der 44-Jährige hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Tafelladen nach dem Rechten zu sehen, mit anzupacken und dafür zu sorgen, dass der Laden rund läuft.