Klaus Fuhrer (links) und Aico Horn freuen sich, dass sie die Wurmlinger-Besen-Tradition auch zu Corona-Zeiten hochhalten können.Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Rottenburger Besen vom 22. Oktober bis 2. November täglich ab 15 Uhr / Weine vom Fuhrer-Hof

R ottenburg - Wurmlingen. Die Tradition der Besenwirtschaft der Familie Fuhrer aus Wurmlingen soll trotz Corona und der damit verbundenen Einschränkungen weiter bestehen. Seit 29 Jahren betreiben die Eltern von Klaus Fuhrer, die beide schon über 80 Jahre alt sind, ihren Weinbesen im Rottenburger Stadtteil Wurmlingen.

Immer im Spätherbst, wenn der neue Wein in den Fässern ist, hängen sie ihren Besen vor die Scheuer und laden die Leute so zu einem deftigen Vesper samt Umtrunk in ihr Haus ein. "In diesem Jahr können wir das leider nicht bei uns machen, da unser Raum viel zu eng ist, um die Corona-Auflagen erfüllen zu können", bedauerte Klaus Fuhrer. Aber mit Aico Horn, seit Anfang des Jahres Pächter der Gaststätte "Haus der Bürgerwache" hat er einen Mann an der Hand, der zum einen die Räumlichkeiten hat und zum anderen die Besenwirtschaft der Fuhrers bestens kennt, da er dort in den letzten Jahren immer mal als Servicekraft ausgeholfen hat. Beste Voraussetzungen also für eine ungewöhnliche Kooperation. "In diesem Jahr ist der Aico der Besen-Wirt und wir helfen ihm", schmunzelt Klaus Fuhrer.

Vom Hof der Fuhrers kommen Weine vom Wurmlinger Kapellenberg. Rot-, Weiß- und Schiller-Weine und als Besonderheit ein eigener "Rosecco", das ist ein Schillerwein, der in einer Sektkellerei eigens für den Besen veredelt wird. Als süffige, alkoholhaltige Varianten, sind auch der wohlbekannte Hugo und seine spritzige Tochter Lilli im Ausschank.

Doch was wäre ein zünftiger Besuch im Besen ohne ein ordentliches Vesper. Neben Maultaschen mit Kartoffelsalat, gibt es auch gerauchte Bratwürste (warm oder kalt), Ripple, diverse Vesperbretter, belegte Brote, Käsewürfel und Kräuterquark-Varianten. Auch hier hat man sich vom Angebot her ganz an die gewohnte Karte aus dem Wurmlinger-Originalbesen angelehnt. Die Wurstprodukte, das Schmalz und die Maultaschen kommen aus der Landmetzgerei von Tobias Wiechmann und das Brot vom Schwärzlocher Hof aus Tübingen.

Nach dem Essen hilft oft etwas Hochprozentiges zur Verdauung. Williams-Christ-Birne, Obstler, Quitte, Mirabelle und Kirsche, als Schnaps und Likör, und als ganz besondere Spezialität ein "Weinhefe-Brand" stehen zur Auswahl. "Alles vom eigenen Hof und Baumstand" so ein Qualitätsmerkmal, auf das Klaus Fuhrer gerne hinweist.

Der Besen findet vom 22. Oktober bis 2. November täglich ab 15 Uhr statt. Im Saal und im Außenbereich, mit seinen teilweise überdachten Plätzen, ist alles corona-konform bestuhlt und jeweils freitags gibt es Live-Musik im "Bürgerwache-Besen".