Nahverkehr: Grundsatzentscheidung zur Kostenaufteilung für Ergenzingen als Teil des VVS soll gefällt werden

Tübingen/Rottenburg-Ergenzingen (wib). "Da geht es um enorm viel Geld", erklärt Landrat Joachim Walter im Kreisrat im Tübinger Landratsamt. Zur Diskussion steht, ob der Rottenburger Stadtteil Ergenzingen in den VVS, den Verkehrsverbund Stuttgart, aufgenommen wird.

Insgesamt stößt dieser Plan auf Zustimmung, sowohl der Verwaltungs- und technische Ausschuss hat die Integration bereits einstimmig befürwortet und auch der Stadtrat Rottenburg begrüßt die Pläne.

Ergenzingen liegt an der Gäubahn, mit der man direkt in die Landeshauptstadt fahren kann. Dabei passiert man die Grenze der Verkehrsverbünde Naldo-VVS. Bis jetzt. Wenn Ergenzingen im VVS wäre, dann ist nur noch eine Fahrkarte nötig, das könnte zu Tarifsenkungen und Tarifverlusten führen. Und daraus entstehen Kosten. Vor allem stellt sich die Frage, wer welchen Anteil der Kosten für die Integration trägt. Zwar geht es bei der Integration Ergenzingens in den VVS "nur" um 34 000 Euro im Jahr, die die Stadt Rottenburg anteilig trägt, aber die genaue Kostenaufteilung zwischen Landkreis und Stadt müssen noch im Kreistag geklärt werden. Außerdem könnte es bei zukünftigen, ähnlichen Fällen um weitaus mehr Geld gehen. Deshalb soll eine Grundsatzentscheidung zur Kostenaufteilung gefällt werden.

Bis jetzt galt zwischen Ergenzingen und Herrenberg der Naldo-Tarif. Wenn jetzt Ergenzingen im VVS-Gebiet wäre, dann würden je nach Ziel in Herrenberg unterschiedliche Tarife gelten – denn Herrenberg ist teilweise im Naldo, teilweise im VVS-Gebiet. "Eine tariflich inakzeptable Konkurrenzsituation", so die Vorlage. Deshalb hat der Naldo zusätzlich angeregt, Herrenberg komplett in sein Gebiet zu integrieren.

Doch eine Entscheidung kann in dieser Sitzung des Kreisrats noch nicht gefällt werden. "Uns sind die Hände gebunden", erklärt Walter. Der alte Kreisrat ist nur noch im Amt, bis der neue zusammentritt. Und diese Entscheidung muss vom neuen Kreisrat getroffen werden. Der alte Kreisrat kann seit der Wahl keine Grundsatzbeschlüsse mehr fällen. Jetzt wird nur darüber verhandelt, da der Naldo, dessen Tarif bisher auf der Strecke gilt, ein Signal bräuchte, um noch im Juli im Aufsichtsrat darüber zu entscheiden.

Eine endgültige Entscheidung für den Landkreis wird im Herbst gefällt, vom neuen Kreisrat.